Bereits seit längerer Zeit erreichen den Landrat des Landkreises Barnim sowie die Bürgermeister der Städte Eberswalde und Bernau bei Berlin immer wieder Zuschriften von Bürgerinnen und Bürgern, die darin ihre große Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Bedienung der Regionalbahnlinie RB 24 von Eberswalde nach Berlin Ostkreuz äußerten. Die Bürgermeister von Eberswalde und Bernau bei Berlin nahmen dies zum Anlass, öffentlich auf diese Missstände hinzuweisen.
Konkret richtet sich die große Unzufriedenheit zum einen darauf, dass erst sehr spät von der Deutschen Bahn bekannt gegeben wurde, dass der Zugausfall auf dieser Regionalbahnstrecke zwischen Ostkreuz und Bernau auch noch die gesamte neue Fahrplanperiode, also bis zum 9. Dezember 2023, andauern wird. Zum anderen wird das seitens der Deutschen Bahn für diesen Zeitraum zur Verfügung gestellte Angebot an Ersatzverkehrsleistungen als völlig unzureichend erachtet.
Der Barnimer Landrat nahm diese Situation zum Anlass, mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Berlin einen Gesprächstermin zu diesem Thema zu vereinbaren. Dieser fand unter Teilnahme der Bürgermeister von Eberswalde und Bernau bei Berlin sowie eines Vertreters des brandenburgischen Verkehrsministeriums am 28. Dezember 2022 statt.
Die kommunalen Vertreter nahmen gerne das in diesem Gespräch unterbreitete Angebot der Deutschen Bahn an, in Zukunft besser und auf direktem Wege zu kommunizieren. Ferner wurde von der Deutschen Bahn und dem Verkehrsministerium zugesichert, Möglichkeiten zur Reduzierung der negativen Auswirkungen der langfristigen Zugausfälle, z.B. mehr Unterwegshalte des RE 3 in den Hauptverkehrszeiten, zusätzlicher Waggon für die RE 3-Züge auch im Winterhalbjahr, nochmals eingehend zu prüfen.
Im Rahmen der vereinbarten verbesserten Zusammenarbeit soll es in der zweiten Januarhälfte 2023 ein Spitzentreffen zwischen der Deutschen Bahn, den Hauptverwaltungsbeamten der betroffenen Barnimer Kommunen sowie dem Verkehrsministerium zum Stand und den Perspektiven des Schienenpersonenverkehrs im Brandenburger Nordosten geben. Zu diesem Termin soll es dann auch möglich sein, sich abschließend zu den Abmilderungsmaßnahmen zu verständigen, die für sehr viele Menschen im Barnim von großer Bedeutung sind.
Daniel Kurth, Landrat des Landkreises Barnim: „Auch wenn wir in dem heutigen Gespräch keine sofort umzusetzenden Maßnahmen zur Schmerzlinderung für die vielen Bahnnutzer zwischen dem Barnim und Berlin festlegen konnten, so bin ich aber doch sehr erfreut über das Angebot der Deutschen Bahn für eine verbesserte Information der betroffenen Kommunen zu den in den kommenden Jahren stattfindenden Verbesserungen im Schienenverkehrsangebot im Nordosten Brandenburgs. Außerdem habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, für die Menschen im Barnim doch noch konkrete Verbesserungen der aktuellen Situation erreichen zu können.“
Götz Herrmann, Bürgermeister der Stadt Eberswalde: „Zuerst möchte ich mich bei unserem Landrat bedanken, der diesen Termin ermöglicht hat. Als Bürgermeister des Mittelzentrums Eberswalde war es mir wichtig, der Deutschen Bahn nochmals zu verdeutlichen, wie massiv die Einschränkungen durch die Bautätigkeiten für die Pendlerinnen und Pendler unserer Region im Nordosten Brandenburgs sind. Ich gehe mit sehr viel Hoffnung auf Entlastungen in das Spitzentreffen im kommenden Januar.“
André Stahl, Bürgermeister der Stadt Bernau bei Berlin: „Wir alle wünschen uns eine bessere Kommunikation miteinander und vor allem zügige Verbesserungen im Sinne einer geringeren Belastung für die Bürgerinnen und Bürger. Die Bahn will bis Januar prüfen, inwiefern Bauzeiten und Taktungen optimiert werden können.“