Jedes zehnte Kind kommt als Frühgeborenes auf die Welt. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 60.000 Kinder zu früh geboren, was sie zur größten Kinderpatientengruppe macht. Grund genug mit einem weltweiten Aktionstag auf die Notwendigkeit der Versorgung von Frühchen aufmerksam und möglichst viele Menschen mit diesem Thema vertraut zu machen. In Deutschland hat der Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e. V. zum Mitmachen aufgerufen.
Auch die Klinik für Neonatologie in Eberswalde hat sich am Weltfrühgeborenentag beteiligt. Sie nimmt Frühgeborene ab der vollendeten 32. Schwangerschaftswoche mit einem maximalen Platzangebot von 10 Betten auf. Ein besonderes Anliegen ist es, die Versorgung der kleinen Patienten in unmittelbarer Nähe zu den Eltern zu ermöglichen und einen engen Elternkontakt zu fördern. „Der erste ausgedehnte Haut-Hautkontakt soll auch für frühgeborene Kinder noch im Kreißsaal erfolgen“, betont Chefarzt Dr. Hüseman. „Dieses erste Bonding ist von unschätzbarem Wert für die Bindung zwischen Eltern und Kind.“
Warum die ersten Lebenswochen für Frühgeborene so entscheidend sind
Bei Frühgeborenen mit einem Schwangerschaftsalter unter 35 Wochen sind vor allem die Lunge und das Gehirn noch nicht vollständig entwickelt. Häufig genügt eine wenig-invasive Form der Atemhilfe, bei der den Frühgeborenen ein kontinuierlicher Luftstrom zugeführt wird, um eine eigenständige und selbstgesteuerte Atmung zu ermöglichen. Dort, wo es nötig ist, stehen in Eberswalder Klinikum alle Möglichkeiten und Kenntnisse für eingreifende Maßnahmen zur Verfügung. Die Ernährung und Verdauung stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Muttermilch ist auch und gerade für Frühchen die ideale und am besten verträgliche Nahrung. Die zu frühen Mütter und Väter werden einfühlsam unterstützt und begleitet, bis schließlich der große Tag der Entlassung nach Hause kommt.
Einrichtungen wie die in Eberswalde mit speziell ausgebildetem Personal und der erforderlichen apparativen Ausstattung sind damit essenziell für das Wohlergehen der kleinen Patientinnen und Patienten
Ein Konzept für eine familienorientierte Versorgung
Die Klinik für Neonatologie in Eberswalde verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz, der die Bedürfnisse sowohl der Frühgeborenen als auch ihrer Eltern berücksichtigt. Durch eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern und eine möglichst schonende Versorgung der Frühchen soll das Reifungsdefizit, das durch die Frühgeburt entstanden ist, so gering wie möglich gehalten werden. „Unser Ziel ist es, den Frühgeborenen und auch ihren Familien eine bestmögliche Unterstützung zu bieten“, sagt Dr. Dieter Hüseman. „Durch eine familienzentrierte Versorgung und eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern möchten wir dazu beitragen, dass die kleinen Patienten gestärkt aus dieser besonderen Lebensphase hervorgehen.“