Eberswalde: Nicht nur im Süden Deutschlands, sondern auch im Eberswalder Stadtforst ist ein Absterben von Fichtenbeständen zu beobachten. Ursache hierfür ist der Borkenkäfer, der sich in Monokulturen explosionsartig vermehrt. Um dem entgegenzuwirken, setzt der Stadtförster Florian Manns auf Biodiversität, denn: Je artenreicher der Wald, desto widerstandsfähiger ist er in Bezug auf Schädlingsbefall, Krankheiten und auch Klimaveränderungen.
Mit Unterstützung der Sparkasse Barnim, der Lotteriegesellschaft Deutscher Wald und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald soll nun eine Fichtenfläche nördlich von Eberswalde – die dem Borkenkäfer letztes Jahr zum Opfer gefallen ist – neugestaltet werden. In dem Areal zeigt sich bereits ein natürlicher Aufwuchs, der bestehen bleiben soll. „Ziel ist es, die Fläche mit heimischen, seltenen Baum- und Straucharten aufzuwerten. Zur Straße hin soll ein Waldrand mit Sträuchern und Wildobst gepflanzt werden“, so der Stadtförster. Beim ersten Spatenstich des Projekts Mitte Oktober 2024 pflanzten Florian Manns und die Leiterin des Stadtentwicklungsamtes, Silke Leuschner, mehrere Elsbeeren. Die Art ist wärmeliebend und trockenresistent und somit bestens gegen den Klimawandel gewappnet. Traubeneiche, Wildapfel und Hundsrose sind weitere Arten, die die Fläche nicht nur ästhetisch aufwerten sollen, sondern auch eine wichtige Nahrungsquelle für Wildtiere sind.
Ein weiteres Ziel der Pflanzungen ist das Zurückdrängen der Spätblühenden Traubenkirsche. Die invasive Art beginnt bereits, sich im östlichen Teil der Fläche auszubreiten. Die jungen Bäume und Sträucher werden mit einem Holzgatter vor Wild geschützt. „Das Material hierfür kommt direkt aus dem Stadtwald“, berichtet der Stadtförster.
Die Stadt Eberswalde dankt allen Unterstützerinnen und Unterstützern sowie den freiwilligen Helferinnen und Helfern, die das Pflanzen der 1500 Bäume und Sträucher möglich gemacht haben. Dieses Projekt steht ganz im Sinne des Klimaanpassungskonzeptes der Stadt Eberswalde. Der „Klimaresiliente Stadtwald“ durch Waldumbau hin zu widerstandsfähigem Mischwald ist hier mit der höchsten Priorität eingestuft.