Eberswalde: Anlässlich des „Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ enthüllte Bürgermeister Götz Herrmann, gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Eberswalde, Frau Katrin Forster-König sowie der Integrationsmanagerin Frau Yaprak Onbasi, am Vormittag des 25. November 2024 die „Bank gegen Gewalt an Frauen“ in der Rathauspassage. Körperliche oder sexuelle Gewalt gehört noch immer vielerorts zur alltäglichen Erfahrung von Frauen. „Der Aktionstag will jedes Jahr am 25. November ein Bewusstsein für dieses weltweite Problem schaffen und zu einem gesellschaftlichen Umfeld beitragen, in dem jegliche Gewalt keine Toleranz findet und Menschen genau hinschauen sowie aufmerksam sind“, so Katrin Forster-König. In diesem Sinne setzt auch die Stadt Eberswalde jährlich im Rahmen des Aktionszeitraums – welcher sich jeweils bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, erstreckt – ein Zeichen, das verdeutlicht, dass jegliche Gewalt niemals Akzeptanz finden darf (siehe außerdem PM 227/2024).
Die symbolträchtige Stadtmöblierung wurde von Schülern des OSZ II Barnim, Lernbereich „Holztechnik“ gefertigt sowie gestaltet und trägt die Aufschrift „Seid zärtlich – nicht zornig“ sowie „Stopp gegen Gewalt an Frauen“. Auch die stellvertretende Schulleiterin des OSZ II Barnim, Frau Angela Wucherpfennig und Berufsschullehrer Gunnar Preußner waren zur Übergabe vor Ort. Die Idee der eigentlich roten Bänke geht zurück auf eine Aktion in Italien mit dem Namen „Panchina rossa“, zu Deutsch „rote Bank“. Solche stehen dort seit 2016 in vielen öffentlichen Räumen als Symbol gegen häusliche Gewalt. Sie sollen das Thema aus der Tabuzone locken und ein großflächiges Bewusstsein in der Gesellschaft schaffen. Diese Aktion haben zwischenzeitlich auch viele Städte in Deutschland übernommen – nun auch Eberswalde. Nach ihrem Verbleib in der Rathauspassage soll die auffällige Bank nach und nach durch das gesamte Stadtgebiet „touren“, damit dieses aussagekräftige Symbol sowie das dadurch formulierte Bekenntnis gegen jedwede Form von Gewalt möglichst weiträumig wahrgenommen werden kann.
„Es ist erschreckend, dass wir uns im Jahr 2024, trotz aller gesellschaftlicher Errungenschaften, noch immer mit dem Thema der geschlechtsspezifischen Gewalt auseinandersetzen müssen. Dabei sollten Respekt, Sicherheit und Freiheit für alle Menschen doch längst zur Selbstverständlichkeit geworden sein. Egal welchem Geschlecht, welchem Glauben oder welchem Milieu sie auch angehören mögen. Als Stadt Eberswalde sagen wir deutlich ‚Nein‘ zu jeder menschenrechtsverletzenden, sexistischen oder gewalttätigen Haltung“, so Bürgermeister Götz Herrmann.
Umfassende Informationen und Hilfen bei Partnerschaftsgewalt und allgemein bei Gewalt gegenüber Frauen bietet das bundesweite kostenfreie Hilfetelefon 0800-116016 – dies rund um die Uhr, auf Wunsch anonym sowie in 18 Sprachen. Im Internet ist das Hilfsangebot über den nachstehenden Link erreichbar: www.hilfetelefon.de
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen geht ursprünglich auf die Ermordung der Schwestern Minerva, Patria und Maria Teresa Mirabal zurück, welche am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden, da sie sich an Aktivitäten gegen das Regime von Diktator Trujillo beteiligt hatten. Auf einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen im kolumbianischen Bogotá 1981 würdigten die Teilnehmerinnen die Mirabal-Schwestern und riefen ihr Todesdatum zum Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen aus. Seit 1999 ist der 25. November von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Gedenktag anerkannt.