Eberswalde: Mit Rollern und natürlich jeder Menge Fahrrädern hauchten die Hortkinder der Kita „Spielhaus“ der neuen „Fahrradstraße Schellengrund“ symbolisch Leben ein. Kurz zuvor wurde der neue Fahrweg am 25. März 2024 unter anderem durch Eberswaldes Bürgermeister Götz Herrmann, die Erste Beigeordnete und Baudezernentin Anne Fellner sowie die Vorsitzende des Vorstands des Landesbetriebs Straßenwesen Brandenburg, Frau Dr. Ina Bartmann, feierlich eröffnet. Nach dem symbolischen ersten Spatenstich am 24. März 2023 stellte die Eröffnung den letzten, feierlichen Akt zur Fertigstellung der direkten Verbindung zwischen dem Ortsteil Ostend und dem Stadtzentrum dar.
Fortan darf das Fahrrad das Tempo auf der etwa 760 Meter langen „Fahrradstraße Schellengrund“ vorgeben. Diese ist die erste ihrer Art in Eberswalde und stellt ein klares Bekenntnis zur Förderung des Umweltgedankens sowie nachhaltiger Mobilität dar. Die Erreichbarkeit der Kleingartenanlage ist gesichert; eine Zufahrt sowohl über die Eichwerder Straße als auch die Saarstraße möglich. Zur Steigerung der Sicherheit für Fahrradfahrende oder auch Zufußgehende verhindern zwei Stahlpoller sowie ein elektrisch versenkbarer Poller die komplette Durchfahrt der Fahrradstraße mit dem Auto.
„Aus unbefestigt und sandig ist fahrkomfortabel, nachhaltig und verkehrssicher geworden. Mit dem Ausbau des Fahrweges Schellengrund zur Fahrradstraße wird die Wegeverbindung für die Ostender Anwohnerinnen und Anwohner deutlich attraktiver“, so Bürgermeister Götz Herrmann. Die Erste Beigeordnete und Baudezernentin Anne Fellner fügte hinzu, „wir steigern Fahrkomfort und Sicherheit zu Gunsten des Radverkehrs. Damit leisten wir einen Beitrag zu Klimaschutz und ressourcenschonender Mobilität in Eberswalde“. Das Zusammenspiel aller Beteiligten würdigt Frau Dr. Ina Bartmann vom Landesbetrieb Straßenbau Brandenburg und hebt hervor, dass „eine Fahrradstraße wie diese ihresgleichen sucht.“
Die befestigte „Fahrradstraße Schellengrund“ ist Bestandteil des Mobilitätsplanes und des Radnutzungskonzeptes der Stadt Eberswalde. Zusätzlich wurde eine Anbindung zur Tornower Straße hergestellt. Die bestehenden Regenwasserkanäle wurden saniert oder teilweise neu gebaut, sodass das anfallende Wasser von den Straßenflächen in ein Verdunstungs- und Versickerungsbecken sowie spezielle Mulden eingeleitet wird. So gelingt nicht nur eine synergetische Bewässerung der bislang neu gepflanzten 6 Bäume (insgesamt sollen es 25 werden), die angrenzenden Kleingärten und Anlieger können so auch vor den Folgen zunehmender Extremwetterereignisse, wie zum Beispiel starker Regenfälle und Überschwemmungen, effektiv geschützt werden. Der Aufbau einer effizienten LED-Straßenbeleuchtungsanlage mit intelligentem Lichtsteuerungssystem sorgt auch bei Nacht für sicheres Vorankommen auf der Fahrradstraße.
Die Gesamtkosten für das Projekt betragen ca. 1,6 Millionen Euro. Darin enthalten sind bislang etwa 770.000 Euro Fördermittel aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“. Dieses ist Bestandteil des Klimaschutzprogrammes 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 und wird ausgereicht durch das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg mit dem Landesbetrieb Straßenwesen als Bewilligungsbehörde. Die Stadt Eberswalde möchte ausdrücklich ihre Dankbarkeit für den Erhalt dieser Mittel zum Ausdruck bringen, ohne die das Vorhaben nicht realisierbar gewesen wäre. Bei den angegebenen Zahlen handelt es sich um eine vorläufige Rechnung, da die Schlussrechnung bei Redaktionsschluss noch nicht vorlag.
Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem ersten Spatenstich konnte die Sanierungsmaßnahme nun abgeschlossen werden. Die Planung oblag der Ingenieurgemeinschaft WTU GmbH, die Bauausführung erfolgte durch die Matthäi Bauunternehmen GmbH & Co. KG. Die Beleuchtungsanlage installierte der Elektroinnungsbetrieb Hubert Brendel.