Bernau: Zum 7. Mal beteiligt sich die Stadt Bernau an der Aktion „Funkeln im Dunkeln“ im Rahmen der Landesweiten Tage der Sichtbarkeit des Netzwerks Verkehrssicherheit Brandenburg. Den funkelnden Auftakt machte die Grundschule Schönow. Ein wahres Lichtermeer bewegte sich am Donnerstagmorgen, dem 17. Oktober, auf die Schule zu.
Die Mädchen und Jungen hatten sich selbst, ihre Schulranzen, Fahrräder und Roller fantasievoll in Szene gesetzt und mit zahlreichen blinkenden und reflektierenden Accessoires geschmückt. Mit Stirnlampen, Rucksacküberziehern, Warnwesten, Lichterketten, Klicklichtern, lustigen Haarreifen, blinkenden Regenschirmen und anderem glitzernden Zubehör machten die Kinder die Autofahrer auf sich aufmerksam.
Empfangen wurden die Grundschülerinnen und Grundschüler am Donnerstag nicht nur von ihren Lehrkräften: Die Kreisverkehrswacht Barnim, die Revierpolizei, der ADAC und das städtische Ordnungsamt hatten sich vor Ort eingefunden, um die Thematik Sicherheit und Sichtbarkeit mit den Jüngsten zu besprechen.
Fahrrad-Check
Die Verkehrswacht Barnim und Schüler der 6. Klassen boten den Kindern und Eltern bei ihrer Ankunft vor dem Schulgelände eine Fahrrad-Überprüfung an. Entsprechend einer Checkliste wurden Klingel, Bremsen, Beleuchtung und der Allgemeinzustand der Zweiräder kontrolliert.
Der Leiter des Bernauer Ordnungsamtes, Rory Schönfelder, hatte sich ebenfalls unter die ankommenden Schüler gemischt und die reflektierende Kleidung, die blinkenden Rucksäcke und glitzernden Fahrräder gelobt. „Ich freute mich, dass der Aktionstag an der Grundschule Schönow mit so viel Freude und Enthusiasmus umgesetzt wird“, erklärte Rory Schönfelder.
Glückwunsch zum bestandenen Fußgängerpass
Für die ersten Klassen begann der Schultag nicht im Klassenraum, sondern in der Aula. Die Jüngsten wurden auf die Bühne gerufen und erhielten von Karsten Warnke, Filialleiter der Fielmann-Filiale in Bernau, Warndreiecke zum Überziehen, Reflektor-Eulen für den Schulranzen oder die Kleidung und das Buch „Benni Brillenschaf und die Blinki-Eulen“.
„Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, dass ihr gut sichtbar seid für die Autofahrer, vor allem, wenn es regnet, neblig oder trüb ist“, sagte er. „Und selbst wenn es morgens schnell gehen muss, zieht euch noch rasch das neue Warndreieck über, damit euch die Autofahrer gut sehen können!“, erinnert Karsten Franke.
Auch Robin Piwitt, Vorsitzender des Fördervereins der Schule, war im Vorfelder der Funkeln-im-Dunkeln-Aktion aktiv und hatte vom Autohaus Europa GmbH – Skoda Bernau Warnwesten für die ersten Klassen erhalten, damit bei Wandertagen und Ausflügen alle Kinder des Jahrgangs „leuchten“ können.
Bodo Sternbeck, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Barnim, beglückwünschte die Kleinen zum bestandenen Fußgängerpass. In den vorangegangenen Tagen hatten sich die Mädchen und Jungen eifrig mit den Verkehrszeichen, dem richtigen Überqueren von Straßen, dem Erkennen von Gefahrensituationen und dem Treffen von richtigen Entscheidungen im Straßenverkehr beschäftigt.
Roller- und Fahrrad-Parcours
Die Turnhalle der Schule wurde vom ADAC Berlin-Brandenburg in einen Roller-Parcour verwandelt. Die Steppkes konnten dabei ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen und mussten zugleich auch die Verkehrsregeln beachten. Bevor sie jedoch mit dem Roller die Turnhalle erobern konnten, wurde das richtige Aufsetzen des Helms geübt: Zwei Fingerbreit müssen auf der Stirn und zwischen Kinn und Riemen Platz bleiben, das Dreieck des Riemens links und rechts lässt das Ohr frei und am Rädchen am Hinterkopf wurde der Helm enger geschnallt. Anschließend wurde das richtige Bremsen mit zwei Füßen gleichzeitig geübt. „Das war super und hat richtig Spaß gemacht“, freute sich Ida aus der Klasse 2a.
Zur Vorbereitung auf die praktische Fahrradausbildung hatte die Verkehrswacht auf dem Schulhof zum Üben einen Fahrradparcours aufgebaut. Hier wurden Schulterblick, Handzeichen und Slalomfahren geübt. In den Klassenräumen beschäftigten die Mitarbeiter der Kreisverkehrswacht Barnim die Drittklässler mit einem Fahrradquiz und Übungen zu den Verkehrsregeln.
Sichtbarkeit im Dunkeln
Die Polizei informierte anhand eines Lichttunnels wie schlecht wir Menschen im Dunkeln Dunkles sehen können. „Mit guter Beleuchtung am Fahrrad und reflektierendem Material an der Kleidung oder der Tasche werdet ihr schon aus bis zu 140 Metern Entfernung gesehen. Mit dunkler Kleidung kann ein Kraftfahrer euch erst aus ca. 25 Metern erkennen. Das kann unter Umständen zu spät sein“, erklärt Polizei-Hauptkommissarin Dajana Rex-Thon und veranschaulichte es für jedes Kind mit einem Blick in den Lichttunnel.
Einen Reaktionstest hielt die Kreisverkehrswacht Barnim bereit. Die Kids durften sich selbst „ans Steuer setzen“ und bei verschiedenen Witterungsbedingungen und verschiedenen Geschwindigkeiten auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren – beispielsweise auf einen unvermittelt auf die Straße rennenden Fußgänger. Bei dem Reaktionstest konnten die Mädchen und Jungen ihre Reaktionszeit messen und sich ihren Bremsweg erklären lassen.
Die Feuerwehr war mit einem Einsatzfahrzeug vor Ort. Schüler der sechsten Klassen durften im Führerhaus Platz nehmen und ihre Klassenkameraden waren die „Statisten“. Mitarbeiter der Unfallkasse Berlin-Brandenburg erklärten ihnen anschaulich den sogenannten toten Winkel bei Lastkraftwagen. Die Fahrschule Schönow hatte auf dem Platz vor der Turnhalle einen Fahrschulwagen in einem Zelt versteckt. „Um auch am Tag das Fahren bei Dunkelheit zu simulieren haben wir das Zelt und das Auto drumherum gebaut. Mit einer Sprühflasche erzeugen wir noch Nässe und das Gefühl von Nebel, um für die Mädchen und Jungen trotz des strahlenden Sonnenscheins widrige Straßenverkehrsbedingungen mit eingeschränkter Sichtweite nachzuahmen“, meint Marek Arndt von der Fahrschule Schönow.
Themenregal und Bilderbuchkino in der Bibliothek
Auf das Bilderbuchkino der Bibliothek „Klingeling: Fahrradfahren ist entenleicht“ dürfen sich Kita-Kinder freuen. Bibliotheksmitarbeiter lesen aus dem Kinderbuch vor und schaffen Kinoatmosphäre, indem sie die Bilder auf eine Leinwand projizieren. Bernauer Kindertagesstätten können sich gern mit ihren Gruppen bis zum 6. November bei der Stadtbibliothek für das Bilderbuchkino unter der E-Mail stadtbibliothek@bernau-bei-berlin.de anmelden.
Im Rahmen der Landesweiten Tage der Sichtbarkeit vom 11. bis 15. November wird in der Bibliothek ein Regal mit verschiedenen Medien zum Thema Verkehrssicherheit aufgebaut. CDs und Bücher wie „Willi wills wissen. Voll sicher im Straßenverkehr“, „Kunterbunte Schulweggeschichten“ oder „Hören, sehen – sicher gehen“ werden dort zum Ausleihen bereitstehen.
Funkeln-im-Dunkeln-Aktionen in verschiedenen Kitas und Horten
Vom 11. bis 15. November führen noch weitere Kitas und Horte in Bernau Aktionstage mit der Polizei, der Feuerwehr und der Kreisverkehrswacht Barnim durch, um die Kinder spielerisch auf das Thema Sicherheit durch Sichtbarkeit aufmerksam zu machen.
„Funkeln im Dunkeln“ ist eine Präventionsveranstaltungsreihe der Stadt Bernau bei Berlin, die im Rahmen der Landesweiten Tage der Sichtbarkeit des Netzwerks für Verkehrssicherheit Brandenburg durchgeführt.