Bernau: Herzstillstand. Jedes Jahr verlieren in Deutschland etwa 65.000 Menschen ihr Leben durch einen plötzlichen Herztod. Im Ernstfall ist schnelle Hilfe gefragt. Mit jeder Minute Verzögerung verschlechtert sich die Überlebenschance der Betroffenen um etwa 10 Prozent. Jedoch trauen sich nur Wenige zu, spontan lebensrettende Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten. Mit dem Projekt „Herzsicher“ wollen der Landkreis Barnim und die Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung und den Kommunen des Landkreises das Thema in den Fokus stellen und aktiv helfen. Am Freitag, dem 11. Oktober 2024, wurden der Stadt Bernau zehn Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) übergeben.
Mit einem lauten wiederholenden Piep öffnet sich die Schutzklappe des externen Defibrillators. Landrat Daniel Kurth greift beherzt zu und folgt den Anweisungen des Geräts: „Bei einem plötzlichen Herzstillstand kann schnelle und kompetente Hilfe Leben retten. Diese Geräte schließen die Lücke bis zum Eintreffen des Rettungswagens. Jeder kann diese Geräte bedienen, es wird alles angesagt“, so der Landrat. Er ist froh, dass dieses wichtige Projekt gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung im Barnim umgesetzt werden kann. „In verschiedenen Ecken des Landkreises konnten wir damit beginnen, externe Defibrillatoren anzubringen und den Landkreis so herzsicherer zu machen. Wir freuen uns, dass heute Bernau seine 10 AEDs erhält“, so Daniel Kurth. „Die zehn Geräte werden allesamt außen an öffentlichen Orten angebracht, wo aber auch eine gewissen Beobachtung vorhanden ist, um Vandalismus vorzubeugen. Mit den zehn Geräten gehen wir einen richtigen und wichtigen Schritt in Bernau, um in der Gesundheitsvorsorge mehr Sicherheit zu schaffen“, so Bürgermeister André Stahl.
Ziel des Projektes „Herzsicher“ ist es, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger in die Lage zu versetzen, eine sogenannte Laienreanimation durchzuführen. Hierzu werden an verschiedenen Stellen im gesamten Landkreis frei zugängliche Laien-Defibrillatoren (AED) montiert. „Über die Stiftung wird es uns auch möglich sein, Fortbildungen für Interessierte anzubieten. Denn oftmals trauen sich die Menschen nicht“, so Claudius Kaczmarek, Geschäftsführer des Rettungsdienstes. Denn die Defibrillatoren sollen zukünftig genauso selbstverständlich zum Einsatz kommen wie Feuerlöscher. Das Projekt wird schrittweise im gesamten Landkreis umgesetzt. Ziel ist es, in den nächsten Jahren im gesamten Landkreis Barnim rund 180 Geräte zu installieren. Die Stadt Bernau investierte einen Eigenanteil von 30.000 Euro für die 10 externen Defibrillatoren. Die Standorte sind die Sparkassen-Arena Bernau, der Bahnhofsvorplatz, der Sport- und Skateplatz Rehberge, die Breitscheidstraße auf Höhe der Stadtwerke, der Baikalplatz, das Ortsteilzentrum Schönow, das Ortsteilzentrum Birkholzaue, an der Kita in Ladeburg, das Ortsteilzentrum in Lobetal und die Gutsanlage in Börnicke. Ein weiteres elftes Gerät ist bereits in Planung für den Markt in Bernau.