Die Abteilung Kardiologie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg ist von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie bereits zum dritten Mal als TAVI-Zentrum zertifiziert worden. Hierzu wurden umfangreiche Qualitätsanforderungen für die hochwertige minimalinvasive Versorgung von Patientinnen und Patienten mit einer defekten Aortenklappe von externen Gutachtern überprüft. Die kathetergestützte Implantation einer Aortenklappenprothese (TAVI – Transkatheter Aortenklappenimplantation) ist besonders geeignet für Patientinnen und Patienten, die aufgrund des Alters und von Begleiterkrankungen ein erhöhtes Risiko für eine Operation am offenen Herzen unter Einsatz der Herz-Lungenmaschine aufweisen. Die erstmalige Zertifizierung erfolgte bereits im Jahr 2016.
„Es ist immer wieder begeisternd, wie sich diese Therapie entwickelt hat und wir heute Patienten versorgen können, denen wir vor Jahren keine Hilfe anbieten konnten. Es freut mich sehr, dass wir nunmehr seit Ersteinführung der Zertifizierung die hohen Standards mit einem über viele Jahre erfahrenen Team ohne Beanstandungen erfüllen“, so Prof. Dr. Christian Butter, Chefarzt der Abteilung Kardiologie.
Eine verengte Aortenklappe (sog. Aortenklappenstenose) gehört zu den häufigsten Herzklappenerkrankungen im höheren Lebensalter. Ursache sind zumeist Kalkablagerungen, die den Durchfluss des Blutes durch die Klappe an der Wurzel der Hauptschlagader zunehmend einengen. Alarmsignale sind zunehmende Luftnot und Brustschmerzen, die unbedingt ärztlich abgeklärt werden sollten.
Bei dem minimalinvasiven Verfahren wird eine auf einen bleistiftdicken Katheter montierte Klappe über die Leiste (transfemoral) zum Herzen geführt und dort an der Stelle der erkrankten Aortenklappe entfaltet. Der Eingriff wird inzwischen überwiegend in einem Kurzschlaf der Patientinnen und Patienten durchgeführt, die bereits nach wenigen Tagen wieder nach Hause entlassen werden können.
Diese Therapieform wurde 2001 zum ersten Mal am Menschen angewandt und hat seit 2007 zunehmend Verbreitung gefunden. Seit 2008 wurden in der Abteilung Kardiologie des Immanuel Herzzentrum Brandenburg rund 5.000 Aortenklappen implantiert.