- Hilfebedürftigkeit steigt leicht
- Hilfequote (SGB II-Quote) zum Vorjahresmonat um 0,2%-Pkt. gestiegen
Hilfebedürftigkeit leicht gestiegen
Im Jahr 2023 hat sich im Barnim aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Krise die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten um 2,6% zum Vorjahr erhöht. Im Durchschnitt betreute das Jobcenter 7.158 eLb. Der damit verbundene Anstieg der Bedarfsgemeinschaften fiel mit durchschnittlich 1,0 % gegenüber dem Vorjahr weniger stark aus, als erwartet.
Die Zahl der arbeitslosen ^Bürgergeldberechtigten erhöhte sich im Durchschnitt zum Vorjahr um 243 Personen auf 3.512. Bei den nichterwerbsfähigen Leistungsberechtigten (Sozialgeldempfänger) erhöhte sich die Zahl auf 2.358. Das war ein Anstieg von 10,4 %.
Digitalisierung / jobcenter.digital
Die Verstetigung der Nutzung der digitalen Angebote des Jobcenters Barnim konnte auch im Jahr 2023 fortgesetzt werden. Durch gezielte Marketingkampagnen sowie persönliche Beratung bei der Nutzung der digitalen Zugangsmöglichkeiten z. B. bei Antragstellung oder Übersendung von Unterlagen konnte das Jobcenter Barnim auch in 2023 die Spitzenposition bei der Online-Nutzung ausbauen. Durch die vereinfachten Möglichkeiten der Kontaktaufnahme per App haben die Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, Daten und Unterlagen noch schneller weiterzugeben. Inzwischen nutzen bereits mehr 1.400 Personen die Jobcenter Barnim-App. Durch die für 2024 geplante Einführung einer zentralen Jobcenter-App wird ein weiterer Anstieg der digitalen Nutzung der Serviceleistungen erwartet, da damit verbunden weitergehende Informationen, wie z. B. Bearbeitungsstände etc. für die Kundinnen und Kunden ersichtlich werden.
Einführung des Bürgergeldes erfolgreich
Durch die Einführung des Bürgergeldes in 2023 haben sich für die Kundinnen und Kunden wesentliche Änderungen ergeben. Es erfolgte nicht nur eine spürbare Anhebung der Regelsätze, sondern der Schwerpunkt der Vermittlung wurde auf Weiterbildung und Qualifizierung gelegt, so dass Förderangebote noch individueller gestaltet werden und zu einer langfristigen Integration in den Arbeitsmarkt führen konnten. Dieser Ansatz wird kontinuierlich weiterverfolgt. Damit soll nicht nur die Hilfebedürftigkeit unserer Kundinnen und Kunden abgebaut, sondern auch dem sich immer deutlicher zeigenden Fachkräftemangel begegnet werden.
Job – Turbo für geflüchtete Menschen
Gerade aus der Ukraine sind viele gut qualifizierte Menschen zu uns gekommen. Ihr Anteil am Gesamtbestand der Hilfebedürftigen ist höher als der Anteil der Top 8 der anderen Herkunftsländer von Menschen mit Flucht-/Asylhintergrund (Personen mit der Staatsangehörigkeit Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien). Deshalb werden wir diese Kunden im ersten Schritt in den Fokus unserer Integrationsbemühungen rücken. Alle Hilfebedürftigen mit abgeschlossenem Integrationskurs werden im verkürzten Rhythmus eingeladen, um die Bemühungen zur Aufnahme einer Tätigkeit zu besprechen. Begleitend wird ein Netzwerk von Unternehmen aufgebaut, welche die Einstellungsbereitschaft von Menschen mit Fluchthintergrund bekräftigt haben sowie Kooperationen mit Kommunen zur Schaffung der notwendigen Voraussetzungen für eine Arbeitsaufnahme geschlossen. Hierzu zählt z. B. die Schaffung von Kita- bzw. Schulplätzen.
Fokus auf weitere besondere Personengruppen
Auch in 2024 werden wir Personengruppen mit besonderen Vermittlungshemmnissen zielgerichtet unterstützen. Hierzu zählen, wie bereits in der Vergangenheit, die Alleinerziehenden. Ein Wiedereinstieg ins Berufsleben kann hier durch eine ganzheitliche Betreuung erleichtert werden. Zu den bereits bestehenden Hilfeleistungen ist das Jobcenter Barnim seit kurzem auch Kooperationspartner im „Alleinerziehenden-Netzwerk“ des Landkreises Barnim, welches Vereine, Institutionen und Verbände im Landkreis bündelt, die sich den Lebensumständen von Alleinerziehenden gewidmet haben.
Präventive Schulprojekte
Das schulbegleitende Präventionsprojekt „Wunschbaum“ konnte in 2023 an beiden Jobcenter-Standorten verstetigt bzw. sogar ausgebaut werden. Dem Projekt kommt inzwischen überregionale Bedeutung zu und es konnte Ende letzten Jahres, nach einer erfolgreichen Bewerbung bei einer BA-weiten Ausschreibung, ein Imagefilm über die Ziele und Durchführung unseres Projektes gedreht werden. Die Zahl der an einer Teilnahme interessierten Schulen im Barnim wächst stetig.