Eberswalde: Stellen Sie sich vor, Sie müssten eine Münze werfen. Kopf gewinnt, Zahl verliert. Wenn Sie 100-mal werfen, werden Sie ca. 50-mal verlieren. Genauso ist es mit dem Krebs. Rund die Hälfte aller Frauen und Männer wird im Laufe ihres Lebens Zahl werfen und eine Form von Krebs bekommen. Alles nur Zufall? Während genetische Faktoren eine Rolle spielen, beeinflussen vor allem Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und ungesunde Ernährung das Krebsrisiko maßgeblich. Durch eine gezielte Vermeidung dieser Faktoren könnte die Zahl der Neuerkrankungen um bis zu einem Drittel reduziert werden.
Trotzdem bleibt das Risiko: Es gibt immer noch viele Krebserkrankungen, einfach weil die Menschen älter werden. Es ist Biologie. Umso wichtiger ist es, dass man sich frühzeitig mit dem Thema „Krebs“ beschäftigt. Ein ganz wichtiger Schritt in diese Richtung sind Vorsorgeuntersuchungen. Denn es gibt noch eine weitere gute Nachricht: Bei der Chance auf Heilung werfen die meisten Patientinnen und Patienten „Kopf“, das heißt, die überwiegende Zahl der Betroffenen kann geheilt werden. Je früher der Krebs erkannt wird desto besser.
Früherkennung und moderne Therapie
Die Früherkennung von Krebs ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Behandlung. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, Tumore in einem frühen Stadium zu entdecken, wenn sie noch gut behandelbar sind. Natürlich geht niemand gerne zur Darmspiegelung oder zum Urologen. Viele Frauen haben sich aber schon seit jungen Jahren an regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen gewöhnt und heute zeigt sich, wie erfolgreich diese Vorsorge ist. So ist die Brustkrebssterblichkeit in den letzten Jahren langsam aber kontinuierlich gesunken. Vergleichbare Zahlen gibt es zur Früherkennung von Prostatakrebs. Vorsorgeuntersuchungen lohnen sich, schließen aber nicht aus, dass Krebs unerwartet auftreten kann. Hier macht sich dann die medizinische Entwicklung bemerkbar. Auch bei fortgeschrittenen Tumoren haben die medizinischen Fortschritte in den letzten Jahren zu erheblichen Verbesserungen geführt. Immuntherapien und zielgerichtete Therapien ermöglichen es, Krebserkrankungen länger zu kontrollieren und die Lebensqualität der Betroffenen bestmöglich zu erhalten.
GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde – ein spezialisiertes Zentrum der Krebsversorgung
Das GLG Werner Forßmann Klinikum in Eberswalde ist seit 2018 ein anerkanntes Tumorzentrum des Landes Brandenburg. Im letzten Jahr wurden hier über 4500 Patienten behandelt, sowohl ambulant als auch stationär. „Es kommen Jahr für Jahr mehr Patientinnen und Patienten. Im Durchschnitt werden sie immer älter, und auf der anderen Seite kommen auch zunehmend jüngere Menschen zu uns ans Zentrum “, sagt Dr. Bert Hildebrandt, Chefarzt der Hämatologie/ Internistischen Onkologie im Forßmann Klinikum sowie Leiter des dortigen Hämato-Onkologisch Zentrums Eberswalde und ergänzt: „Da ist es ganz wichtig, dass eine gute Versorgung vor Ort erreichbar ist.“ Das Forßmann-Klinikum, dessen Hämato-Onkologisches Zentrum erst kürzlich durch die Deutsche Krebsgesellschaft DKB erneut rezertifiziert wurde, bietet mit seinen vielen medizinischen Zentren und Fachabteilungen sehr gute Voraussetzungen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der ambulanten Behandlung. Dadurch können viele Patienten in ihrer gewohnten Umgebung versorgt werden und müssen seltener stationär aufgenommen werden. „Die meisten kommen morgens in die Ambulanz, bekommen ihre Therapie und gehen nachmittags wieder nach Hause“, sagt Dr. Bert Hildebrandt und erklärt, dass Patienten aus der Umgebung dafür nicht nach Berlin fahren müssen. Geplant ist zudem ein Neu-bau der Onkologie, um die ambulante Versorgung weiter auszubauen. „Wir freuen uns, dass seit kurzem Prof. Axel Matzdorff, ein ausgewiesener Spezialist für die Behandlung von Tumoren und insbesondere auch Bluterkrankungen, unser Team verstärkt und die Leitung der Onkologischen Ambulanz übernommen hat“, beschreibt Dr. Bert Hildebrandt.
Patienten und Angehörige profitieren darüber hinaus vom Netzwerk des Zentrums, welches neben weiterem Fachpersonal im Klinikum auch eine Krebsberatungsstelle am Standort und enge Kontakte zu zum Beispiel nieder-gelassenen Ärzten und Selbsthilfegruppe umfasst.
Bleibt am Ende die Erkenntnis, dass der Weltkrebstag nicht nur ein Tag für Krebspatienten, sondern auch ein Tag für alle Menschen ist, um sich über die Erkrankungen zu informieren. Es ist aber auch ein Tag für diejenigen, die täglich daran arbeiten, die Versorgung und Behandlung zu verbessern. „Das GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde wird auch zukünftig alles unternehmen, dass Krebspatienten in der Region gut versorgt werden“, meint dazu Dr. Bert Hildebrandt. Es geht darum mit möglichst vielen Angeboten dafür zu sorgen, dass die Münze für möglichst viele Menschen auf „Kopf“ landet. Und wenn „Zahl“ fällt, da zu sein und mit allen Mitteln zu helfen.