Ob Energiewende, Digitalisierung oder Klimaanpassung – wer ein lebenswertes und zukunftsfähiges Deutschland will, kommt an den ländlichen Räumen nicht vorbei. Die Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft gelingt nur, wenn wir die Menschen beim Wandel mitnehmen. Eine gut ausgebaute Infrastruktur im Sinne gleichwertiger Lebensverhältnisse ist hierfür entscheidend.
Anlässlich der Eröffnung des Zukunftsforums Ländliche Entwicklung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft am 24.01.2024 betont der DStGB, dass ländliche Räume weder per se strukturschwach sind, noch ein Rückgang der Bevölkerung oder der Fachkräftemangel unabwendbar ist. Ländliche Räume sind Potenzialräume.
Deutschland ist das Land der Hidden Champions mit einer starken und dezentralen Wirtschaftsstruktur. Doch die für die Wirtschaft und Lebensqualität notwendige kommunale Infrastruktur läuft vielerorts auf Verschleiß. Der Investitionsrückstand ist mit zuletzt 166 Milliarden Euro besorgniserregend hoch. Neben dem Erhalt von Straßen oder Schulen werden zudem in den kommenden Jahrzehnten für Klimaschutz, Klimaanpassung oder den Umbau der Energieversorgung dreistellige Milliardensummen benötigt. Damit Deutschland zukunftsfähig wird, muss die Politik in Bund und Ländern ländliche Räume jetzt stärker ins Blickfeld rücken und einen positiven Entwicklungspfad aufzeigen. Ob durch eine bessere Bahnanbindung, die gezielte Verbesserung der digitalen Infrastruktur oder Entlastungen bei den Energiepreisen – wenn sich die Rahmenbedingungen für die Unternehmen und die Menschen auf dem Land verbessern stärkt dies auch unsere Demokratie und das Vertrauen in den Staat. Anstelle von Kürzungen bei den Mitteln für die ländliche Entwicklung sind daher Investitionen notwendig. Hierfür benötigen gerade die Kommunen nun gezielte Unterstützung. Hierzu macht der Deutsche Städte- und Gemeindebund in seinem aktuellen Masterplan „Ländliche Räume als Lebens- und Wirtschaftsorte stärken“ zwölf Vorschläge.
Der DStGB ist auf dem Zukunftsforum Ländliche Entwicklung mit einem eigenen Fachforum vertreten. Es steht unter dem Titel „Lokale Wertschöpfung durch regenerative Energien“ und richtet den Fokus auf die Chancen, die sich für Klein- und Mittelstädte sowie Gemeinden und ihre Bewohnerinnen und Bewohner ergeben, wenn sie aktiv an der Energiewende teilnehmen.