Bernau: Die Lichter des Weihnachtsmarkts sind erloschen. Dennoch wird es in der Bernauer Innenstadt nicht dunkel. Noch bis zum 4. Adventssonntag am 22. Dezember erfreut der farbenfrohe Lichterglanz die Bernauerinnen und Bernauer und ihre Gäste. Täglich zwischen 16 und 22 Uhr können sich Spaziergänger entlang des Stadtmauerwegs von der bunten Pracht verzaubern lassen, die 360 LED-Scheinwerfer und 950 Meter Lichterketten erzeugen.
In den Lughäusern warten in warmen Farben angestrahlte, künstlerische Krippen aus Euro-Paletten auf die Betrachter. Über ihnen schwebt jeweils ein großer Herrenhuter Stern. „In diesem Jahr gibt es so viele künstlerisch gestaltete Paletten-Krippen in den Lughäusern zu bewundern, wie noch nie“, sagte Katrin Johst-Mandel vom Barnimer MittelstandsHaus, das den Lichterglanz in diesem Jahr finanziert und organisiert.
Markante, stadtbildprägende Bauten wie das Steintor und Mühlentor werden attraktiv angestrahlt. Videokunst projiziert auf diese und weitere Gebäude bewegte Formen und Farben, die das Auge erfreuen und die Fantasie der Betrachter anregen.
Am Stadtmauerweg gelegene Räume und Häuser sind ebenfalls in den Lichterglanz einbezogen: Die Skulpturen im Kunstraum Innenstadt an der Alten Goethestraße 3 werden farbig angestrahlt. Eine spezielle Innenraum-Beleuchtung wirft ein faszinierendes Licht auf die einzelnen Plastiken.
Ein Blickfang ist auch das Henkerhaus mit der schönen Außenbeleuchtung. „Ja, schneit es jetzt“, fragt sich mancher Spaziergänger verdutzt beim Passieren des Abschnitts. Eine Schneemaschine auf dem Dach des gegenüberliegenden Gebäudes sorgt für Flockenwirbel und Winter-Wunderland-Stimmung.
Auch das älteste erhaltene Wohngebäude in Bernau, das Kantorhaus in der Tuchmacherstraße wird farbig angeleuchtet. Die das Fachwerk betonenden Strahler an der Fassade des Kantorhauses unterstreichen das Altehrwürdige des Bauwerks.
Das Stadtgärtnerhaus und der Pulverturm werden ebenfalls illuminiert und bilden Lichtpunkte auf dem Weg durch den Stadtpark hin zum Gaskessel. Das 21 Meter hohe technische Denkmal der Stadtwerke Bernau wird mit verschiedenen dreidimensionalen Weihnachtsmotiven stimmungsvoll angestrahlt.
„Mehr als 250 Arbeitsstunden haben wir in den Aufbau des Lichterglanzes investiert“, berichtet Markus Horstmann, rentevent-Geschäftsführer. Sein Bernauer Unternehmen hat 6.500 Meter Kabel verlegt, um den Strom an all die Positionen zu bringen, an denen er benötigt wird.
Rentevent gehört zu den 76 Mitgliedsunternehmen des Barnimer MittelstandsHauses, die den Lichterglanz zur Freude der Bernauerinnen und Bernauer und ihrer Gäste in diesem Jahr ermöglichen. Die Unternehmen des MittelstandsHauses „buchten“ konkrete Orte und Gebäude und engagierten sich teilweise mit fünfstelligen Beträgen, um die Stadtmauer und die Häuser diese farbenfroh erstrahlen zu lassen.
„In der gegenwärtigen Zeit eine Summe von mehr als 80.000 Euro für den Lichterglanz zu beschaffen, ist wahrlich keine Selbstverständlichkeit“, erklärt Katrin Johst-Mandel vom BMH. Dieser Betrag ist notwendig, um die Lichttechnik zu mieten, den aufwändigen Auf- und Abbau zu realisieren, die Energiekosten und ein Sicherheitsunternehmen zu bezahlen.
„Einigen unserer Firmen ist es nicht ganz leichtgefallen, sich zu beteiligen“, berichtet die Unternehmerin. „Unsere Mitglieder verstehen ihr Engagement als Dank an die Stadt, als Zeichen der Wertschätzung und hohen Identifikation mit Bernau, als Gegenleistung für die vielen treuen Kunden aus der Region“, so Katrin Johst-Mandel.
Auch die Bernauerinnen und Bernauer selbst hatten sich mit bis zu vierstelligen Summen beteiligt, um „ihren“ Lichterglanz zu retten.