Eberswalde: Vor rund einem Jahr wurde am GLG Werner Forßmann Klinikum die Zukunftswerkstatt gestartet. Viele Beschäftigte haben in diesem Rahmen aktiv daran mitgewirkt, Prozesse und Strukturen zu verbessern. Für die wirtschaftliche Lage war der damit erzielte Effekt leider bisher nicht ausreichend. Nun erarbeitet die GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH ein Konsolidierungskonzept für das Eberswalder Krankenhaus, um auch künftig am Standort die Schwerpunktversorgung zu ermöglichen.
Bereits 2023 war die wirtschaftliche Situation am GLG Werner Forßmann Klinikum in Eberswalde angespannt. Zum Jahresabschluss wurde die sogenannte „schwarze Null“ zwar erreicht, jedoch nur mit einem tiefen Griff in die bilanzielle Reserve. Der Monatsabschluss Mai 2024 zeigte nun ein Defizit in Höhe von rund 4,4 Millionen Euro, was in etwa das identische Ergebnis aus 2023 darstellt. Um die wirtschaftliche Situation wieder zu stabilisieren, wurde die GLG-Arbeitsgruppe „Wirtschaftliche Stabilität“ beauftragt, ein Konsolidierungskonzept zu erstellen. Die Arbeitsgruppe, welche als Instrument der Konzerngeschäftsführung zu Beginn des Jahres gegründet wurde, erarbeitet bereits das Sanierungskonzept für die GLG Medizinisch-Soziales Zentrum Uckermark gGmbH mit den Krankenhäusern in Angermünde und Prenzlau.
„Binnen eines Jahres nach Beginn der Umsetzung der Konsolidierungsmaßnahmen soll sich das GLG Werner Forßmann Klinikum wieder im Bereich der soliden schwarzen Zahlen befinden“, erklärt der kaufmännische GLG-Geschäftsführer Dr. Jörg Mocek. „Während der nun beginnenden Konsolidierungsphase unterliegen Entscheidungen dem kaufmännischem Primat“ so der Geschäftsführer.
Die Leitung der Arbeitsgruppe obliegt dem GLG-Konzernpflegedirektor Robert Schindler. Er sagt: „Im Konsolidierungskonzept werden wir Maßnahmen definieren, welche innerhalb der bestehenden Leistungs- und Angebotsstrukturen zu einer verbesserten Erlössituation führen. Den Grad der Umsetzung und des Erfolgs werden wir engmaschig begleiten und überwachen.“
Das GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung in der Region. Im vierten brandenburgischen Landeskrankenhausplan wurden dem Klinikum 474 Krankenhausbetten, inklusive Tageskliniken zugeteilt. Insgesamt beschäftigt das GLG Werner Forßmann Klinikum rund 1.250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den unterschiedlichen Berufsgruppen von Ärzten über Pflege bis zur Verwaltung sowie eine große Zahl Auszubildender.
Das im Juni vergangenen Jahres begonnene Projekt der „Zukunftswerkstatt WFK“ läuft parallel weiter, jedoch mit dem Schwerpunkt der Erlössteigerung und Ergebnisverbesserung. „Mit der Zukunftswerkstatt optimieren wir unsere Abläufe, identifizieren Verbesserungspotentiale als Arbeitgeber und begleiten Veränderungen von der Aufnahme bis zur Entlassung der Patienten“, erklärt Dr. Dietmar Donner, Verwaltungsdirektor des GLG Werner Forßmann Klinikums. „Vieles konnte bereits optimiert werden, mindestens genauso viel steht noch vor uns“, so der Verwaltungsdirektor.
Das Konsolidierungskonzept soll bis September erarbeitet werden. Nach Beschlussfassung durch die Konzerngeschäftsführung beginnt nahtlos die Umsetzungsphase. Die medizinisch und pflegerisch verantwortlichen Führungskräfte wurden darüber informiert, dass die Einhaltung der Konsolidierungsmaßnahmen oberste Priorität erhält. Nur so sei gewährleistet, dass die Konsolidierungsphase binnen eines kurzen Zeitraums auch zum Erfolg führt, fasst Dr. Jörg Mocek zusammen.