Werneuchen: Die Anwohner von Krummensee haben bereits seit Jahren mit wachsender Besorgnis die fortlaufende Verschlechterung der Wasserqualität ihres Haussees beobachtet. „Die Situation unserer Kleingewässer, wie beispielsweise Feldsölle und auch viele Dorfteiche, ist aufgrund der Trockenheit der letzten Jahre infolge der Klimaveränderungen besorgniserregend. Sie können ihre Funktion als wertvoller Lebensraum für geschützte Arten und auch als natürliche Wasserspeicher oft nicht mehr erfüllen. Der Regionalpark Barnimer Feldmark e.V. hat sich in den vergangenen Jahren für die Sanierung von Dorfteichen eingesetzt und Projekte initiiert. Die Dorfteiche in Tempelfelde und Mehrow können hier als positive Beispiele genannt werden.“ so Torsten Jeran, Vorsitzender des Regionalparkvereins.
Wie bei solchen Vorhaben üblich, war es zunächst notwendig, eine Machbarkeitsuntersuchung und Sanierungskonzeption von Fachleuten erarbeiten zu lassen. Der Regionalparkverein hat in enger Kooperation mit der Stadt Werneuchen einen Fördermittelantrag gestellt und daraufhin die Fördermittelzusage erhalten. Danach konnten dann die Leistungen ausgeschrieben und der Auftrag für das Sanierungskonzept „Haussee- Krummensee“ an ein erfahrenes Büro vergeben werden. Die Studie hatte das Ziel, der Verringerung der ökologischen Qualität entgegenzuwirken und konkrete Lösungswege zur Sanierung aufzuzeigen. Sie hat ergeben, dass der Haussee eindeutige Anzeichen einer zunehmenden Verlandung aufweist, begleitet von einer drastischen Vermehrung von Wasserpflanzen und Algen. Die aktuelle Wasserfläche beträgt nur noch 5,2 Hektar mit einer maximalen Tiefe von zwei Metern, im Vergleich zu den ursprünglichen neun Hektar und vier Metern Tiefe.
Um eine nachhaltige Lösung zu finden, zielt diese Studie darauf ab, die hydromorphologischen Bedingungen des Sees zu verbessern und die Nährstoffzufuhr aus agrarischen Aktivitäten zu reduzieren. Auch die Zulaufsituationen aus dem Hohen Graben und dem nördlichen Verlandungsbereich wurden eingehend analysiert. Die Bürger und Anwohner zum Haussee Krummensee dürfen also hoffen, dass diese Untersuchung nicht nur als Grundlage für weitere Sanierungsmaßnahmen dient, sondern auch dazu beiträgt, zusätzliche Fördermittel zu gewinnen.
Gewässer sind schützenswert, sie gehören zu unserer Umwelt und dienen ebenfalls dem Naturschutz.
In der Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Wirkkomponenten analysiert, um Lösungen zur Verbesserung der Wasserqualität und zur Wiederbelebung der wassergebundenen Flora und Fauna aufzuzeigen. Dabei lag der Fokus nicht nur auf dem See selbst, sondern auch auf den Ursachen der Nährstoffeinträge. Das langfristige Ziel ist die Wiederherstellung eines guten ökologischen Zustands gemäß den Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
Die Studie untersuchte außerdem die Auswirkungen des aus dem Haussee abfließenden nährstoffreichen Wassers auf das Fließsystem Neunhagener Mühlenfließ/Erpe sowie mögliche nachhaltige Maßnahmen zur Sanierung des Haussees im Sinne des GEK. Hydromorphologische Bedingungen sollen verbessert und potenzielle Quellen von Nährstoffanreicherungen identifiziert werden.
Hoffen auf weitere Maßnahmen und Fördermittel für den Haussee Krummensee.
Alle Beteiligten hoffen nun, dass die Machbarkeitsstudie nicht nur als Analyseinstrument, sondern auch als Grundlage für weitere investive Maßnahmen dienen wird.
Der Regionalpark Barnimer Feldmark e.V. wird das Konzept und die Ergebnisse der Studie im Frühjahr 2024 in einer Präsentation vorstellen.Das Projekt für die Erstellung der Machbarkeitsstudie wurde durch die ELER-Förderung der EU gemäß Gewässerrichtlinie des Ministeriums für ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) des Landes Brandenburg über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der naturnahen Entwicklung von Gewässern und zur Förderung von Maßnahmen zur Stärkung der Regulationsfähigkeit des Landeswasserhaushaltes (Richtlinie Gewässerentwicklung/Landschaftswasserhaushalt-RL GewEntw /LWH) vom 09.07.2019 gefördert