Eberswalde: Die UNESCO-Generalkonferenz hat einstimmig für eine Schirmherrschaft der Weltorganisation über das Biosphere Reserves Institute (BRI) der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) in Brandenburg votiert. Die Schirmherrschaft wurde auf Antrag Deutschlands beschlossen und gilt für acht Jahre. Die Kooperation wird im kommenden Jahr formalisiert und vom Land Brandenburg unterstützt. Für das Institut wird ein international besetztes Steuerungsgremium eingerichtet, das seine Arbeit künftig mitgestaltet und die Einrichtung noch besser in die internationale Forschungslandschaft integrieren soll.
Das Biosphere Reserves Institute der HNEE wurde 2019 gegründet und bietet seit 2020 das erste englischsprachige Master-Programm zu Biosphärenreservaten weltweit sowie ein Promotionskolleg in Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität Lüneburg zum Thema an. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts forschen zur Bedeutung und Wirkung von Biosphärenreservaten und bieten Weiterbildungen zu den Modellregionen nachhaltiger Entwicklung an.
Das Institut unterstützt das langjährige Engagement der Bundesrepublik für die UNESCO-Biosphärenreservate, das unter anderem durch die Bundesregierung, die Deutsche UNESCO-Kommission, das Bundesamt für Naturschutz, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und die Kreditanstalt für Wiederaufbau getragen wird.
Hintergrund
UNESCO-Biosphärenreservate sind international repräsentative Modellregionen. Sie bewahren die biologische Vielfalt und funktionierende Ökosysteme als Grundlage einer zukunftsfähigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Dabei steht nicht allein der Schutz im Vordergrund, sondern die angepasste Nutzung von gewachsenen Kulturlandschaften. Streng geschützt sind nur die im Verhältnis kleinen Kernzonen. Auf den übrigen Flächen erproben die Biosphärenreservate nachhaltige Nutzungskonzepte und fördern naturverträgliche Wirtschaftsformen. Biosphärenreservate werden auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse bewirtschaftet. Hier kommt die Arbeit des Eberswalder Instituts zum Tragen, das sich für Wissenschaft und Forschung in und mit Biosphärenreservaten einsetzt.