Panketal: Am 9. April fand in der Galerie im Rathaus Panketal die Eröffnung einer ganz besonderen Ausstellung statt:
Bilder und kleine Skulpturen – geschaffen von besonders talentierten Kindern und Jugendlichen aus der gesamten Ukraine – werden hier erstmalig in einer Gemeinschaftsausstellung präsentiert und stehen auch zum Verkauf.
Die Veranstaltung, sowie der Wettbewerb, aus dem diese Bilder hervor gingen, standen unter dem Motto „Die Ukraine ist stark und schön“. Die Ausstellung wurde von Amtsmitarbeiterin Christina Wilke eröffnet und geht auf eine Idee des ukrainischen Sängers und Leiters des Fora-Art-Centrums in Lwiw, Volodymyr Kudovba und des Vorsitzenden der Kunstbrücke Panketal, Niels Templin, zurück. Dieser fand auch einige einleitende Worte, in denen er seine gerade zu Ende gegangene Reise in die Ukraine reflektierte.
Die zahlreichen Exponate stammen von jungen Künstlerinnen und Künstlern zwischen 8 und 16 Jahren und umfassen Arbeiten zu den Themen „Ukraine“, „Landschaften“ sowie „Krieg durch die Augen eines Kindes“. Die von einer Jury, bestehend aus namhaften ukrainischen Künstlern und Dozenten, ausgewählten und prämierten Kunstwerke wurden Anfang April im Rahmen der Übergabe von medizinischen Spenden an ein Krankenhaus in Lwiw von Niels Templin nach Panketal geholt.
In sehr bewegenden Bildern verarbeiten die Kinder und Jugendlichen ihre oft traumatischen Erfahrungen durch Krieg und Zerstörung. Beeindruckend ist allerdings auch der immer wieder zum Ausdruck gebrachte Optimismus und der Blick für das Schöne und Besondere der Ukraine, das zahlreiche Bilder ausstrahlen. Häufig stehen deswegen Landschaften im Mittelpunkt der Bilder, manche unberührt, manche zerstört. Gerade Widersprüche und innere Zerrissenheit findet man in den Kunstwerken immer wieder.
Schülerinnen und Schüler der Neuen Musikschule bereicherten die Ausstellungseröffnung mit kleinen Beispielen ihres Könnens. Linus Rüther eröffnete am Klavier Beethovens „Ode an die Freude“, Nathalia Mihai spielte mit großem Schwung den 3. Satz aus Telemanns Solo-Fantasie Nr. 11. Die erst achtjährige Esther Setzer ließ neben der „Ode an die Freude“ auch den „vergangenen Winter“ am Cello erklingen. Lisa Rüther spielte gemeinsam mit dem Klavierbegleiter Alexander Pielsticker auf der Flöte das aus dem 17. Jh. stammende Lied „The black nag“ von John Playford. Jeremias Wilke beeindruckte auf seiner Violine mit einer Mazurka von H. Wieniawski, und abschließend erklang, begleitet von Violine und Klavier, das Prelude aus Charpontiers Stück „Te deum“ mit Clara Schmeichel (Flöte), welches den Meisten als Eurovisions-Hymne bekannt ist.
Erste Bilder wurden sofort verkauft. So fand unter anderem das beeindruckende Siegerbild der erst 12jährigen Sofiya Bolshuk mit dem Titel „Seele der Ukraine“ für 200€ einen neuen Besitzer. Alle Erlöse kommen dem Kinderkrankenhaus in Lwiw (Abteilung Onkologie) zugute. Niels Templin von der Kunstbrücke Panketal erläutert dazu: „Da es in der Ukraine keine Pflicht zu einer Krankenversicherung gibt, können die dortigen Ärzte derzeit nur eine OP und Therapie ansetzten, wenn die Eltern die Behandlungskosten bezahlen können oder wenn diese durch Spenden abgesichert ist. Das ist eine traurige Situation, mit der wir uns nicht abfinden wollten. Jede Spende und der Erwerb eines der wundervollen Kunstwerke kommt direkt und zu 100% der Arbeit der Krebsstation des Kinderkrankenhauses in Lwiw zugute. Bitte helfen Sie uns, zu helfen.“
Interessenten können sich im Rathaus, per Mail an kunstbruecke@gmx.de oder unter 030-98319876 über die Exponate informieren und ein Kaufangebot für die Kunstwerke abgeben.
Informationen zum Spendenkonto erhalten Sie unter www.kunstbrueckepanketal.de
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses Panketal noch bis Anfang Mai zu besichtigen.