Das Bildungsministerium (MBJS) setzt das erfolgreiche Projekt „Du kannst Leben retten“ fort. Dabei bilden sich Brandenburger Lehrkräfte weiter, um Schülerinnen und Schülern Kompetenzen in Sachen Wiederbelebung zu vermitteln. Als neuer Partner und Förderer des Projekts wurde die in Winnenden ansässige Björn Steiger Stiftung gewonnen. Weitere Partner sind die Hilfsorganisationen in der Landesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe und der Pépinière Stiftung.
Bildungsminister Steffen Freiberg: „Sofortmaßnahmen sind Lebensrettung von besonderer Bedeutung. Jede und jeder von uns sollte in der Lage sein, in einer Notfallsituation zu helfen – auch Schülerinnen und Schüler können Leben retten. Deshalb qualifizieren wir Brandenburger Lehrerinnen und Lehrer in den ‚Herzensretter‘-Fortbildungen als Multiplikatoren. Mit der Björn Steiger Stiftung haben wir einen neuen und erfahrenen Partner finden können. Ihr danke ich ebenso wie der Johanniter-Unfall-Hilfe, die im Auftrag der Landesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe die Fortbildungen fachlich versiert durchführt, und der Pépinière Stiftung, deren Evaluation uns wichtige Erkenntnisse bringt.“
Pierre-Enric Steiger, Vorstand der Björn Steiger Stiftung: „Die Björn Steiger Stiftung setzt sich seit mehr als 50 Jahren dafür ein, Menschenleben zu retten. Mit der Fortbildung an Schulen sorgen wir dafür, dass bereits Kinder und Jugendliche lernen, wie die lebensrettende Herzdruckmassage funktioniert. Wir freuen uns sehr, dass wir nun auch an Brandenburger Schulen unterstützen können.“
Ingo Welz, Fachbereichsleiter Einsatzdienste, Johanniter-Unfall-Hilfe LV Berlin/Brandenburg: „Das regelmäßige Training von Erste-Hilfe-Maßnahmen wie der Herz-Lungen-Wiederbelebung ist wichtig, um Menschen die Scheu vor dem Helfen im Notfall zu nehmen. Deshalb wollen wir bereits Schülerinnen und Schüler zum richtigen Handeln befähigen, indem sie lebensrettende Handgriffe erlernen und verinnerlichen. Über den Neustart des Projektes, das einen wichtigen Beitrag zur Hilfe im Notfall leistet, freuen wir uns sehr.“
Dr. Philipp Humbsch, Pépinière Stiftung: „Wir als Pépinière Stiftung sind schon sehr gespannt auf die zweite Phase des Projektes. Wir hoffen durch die begleitende Evaluation der nun stattfindenden Maßnahme wie auch schon beim ersten Durchgang die Implementierung des Reanimationsunterrichtes und vielleicht später auch der Ersten-Hilfe in den Lehrplan der Brandenburger Schulen zu unterstützen. Als Brandenburger Notfallmediziner ist die Thematik für uns sehr wichtig, dass Brandenburg die Empfehlung der Kultusministerkonferenz umsetzt begrüßen wir ausdrücklich. Mit solchen Maßnahmen kommen wir im Kampf gegen vermeidbare Todesfälle ein gutes Stück voran, schaffen Aufmerksamkeit und ein Stück auch Bereitschaft, anderen im Ernstfall zu helfen, das hier an die Schülerinnen und Schüler vermittelte Wissen schafft uns Notfallmedizinern dann die notwendige Zeit, die wir brauchen, um zum Patienten zu kommen und rettet dadurch Leben – ein lohnenswertes Ziel.“
Der Qualifikation zur Laienreanimation kommt eine entscheidende Bedeutung zu, wenn es um Leben und Tod geht. Das Bildungsministerium möchte über die Schulen eine große Anzahl an Schülerinnen und Schülern an weiterführenden Schulen erreichen, die als potenzielle Ersthelferinnen und Ersthelfern geschult werden. Die Initiative geht auf den Landtags-Beschluss „Mehr Leben retten! Wiederbelebungskompetenz von Schülerinnen und Schülern weiter stärken“ zurück. Der Landtag sprach sich dafür aus, dass
- Kindern und Jugendlichen im Land Brandenburg durch regelmäßigen Unterricht die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten in Wiederbelebungsmaßnahmen vermittelt werden,
- ab der Jahrgangsstufe 7 an den weiterführenden Schulen des Landes Brandenburg Unterrichtsstunden für das Thema ‚Laienreanimation / Wiederbelebung‘ genutzt werden,
- an den Schulen Erste-Hilfe-Kurse in Kooperation mit den Hilfsorganisationen und weiterhin mit den Schulgesundheitsfachkräften angeboten werden und
- die Kooperation mit externen Partnern für die Schulung und Qualifizierung von Lehrkräften intensiviert wird.
Im Herbst 2019 fanden erstmals vier Fortbildungsdurchgänge „Von Herzensrettern bis Lebensrettern“ für 68 Lehrkräfte an 33 Pilotschulen zum Reanimationstrainer oder -trainerin in einer einjährigen Pilotphase statt. Daran knüpft der Neustart des Projektes im Herbst 2024 an. Als neuer Kooperationspartner konnte die Björn Steiger Stiftung gewonnen werden. Sie leistet nicht nur fachliche Beratung, sondern stattet auch jede teilnehmende Schule kostenfrei mit einem Klassensatz von 12 Übungspuppen zur Wiederbelebung und zwei Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED, davon ein Übungsgerät) aus. Auch die Kosten für Material und Wartung übernimmt die Björn Steiger Stiftung.
Für die Durchführung der Fortbildungen ist die LAGEH mit ihren Mitgliedsorganisationen verantwortlich: Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Landesverband Brandenburg, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Landesverband Brandenburg, Deutsches Roten Kreuz (DRK) Landesverband Brandenburg, Johanniter-Unfall-Hilfe Landesverband Berlin/Brandenburg und Malteser Hilfsdienst in der Diözese Berlin. In diesem Jahr übernehmen die Johanniter in enger Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern der LAGEH die Umsetzung des Reanimationsunterrichts nach einem einheitlichen, abgestimmten Lehrplan. Die ersten acht Schulungstage sind bereits für das letzte Quartal 2024 terminiert.
Die Pépinière Stiftung unterstützt das MBJS bei der Umsetzung des Landtagsbeschlusses durch fachliche Beratung. Weiterhin evaluiert sie das Fortbildungsprojekt „Du kannst Leben retten!“.
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