Eberswalde: Mit Prof. Dr. Bernhard Hörning verlässt eine weitere Persönlichkeit die Hochschule in den Ruhestand. Seine beeindruckende berufliche Laufbahn, sein Engagement für Forschung und Lehre zur Ökologischen Tierhaltung haben Generationen von Studierenden geprägt.
Selbst geprägt durch die Zeit auf dem großväterlichen Bauernhof und einem Zivildienst als Betriebshelfer in der Landwirtschaft absolvierte er ein Studium an der Universität in Kassel. Projektarbeit und Diplomarbeit beschäftigten sich mit den seinerzeit seltenen Bibern und Braunbären. In seiner Promotion beschäftigt sich Prof. Dr. Hörning mit Milchviehlaufställen.
Es folgte eine Habilitation im Thema Artgrechte Haltungssysteme und Beratungstätigkeiten beim Verein Beratung Artgerechte Tierhaltung e. V. mit ca. 200 Beratungen und 100 Vorträgen sowie die Geschäftsführung im Arbeitskreis Agrarwirtschaftlicher Nutztiere sowie die Mitarbeit in Forschungsprojekten. In Witzenhausen forschte Bernhard Hörning an Alternativen in der Tierzucht. Vor 20 Jahren kam die Berufung an die HNEE mit einer prägenden Gestaltung beim Aufbau der Ökolandbau-Studiengänge. 933 Studierende wurden von Prof. Dr. Bernhard Hörning begleitet, 200 Abschlussarbeiten und sieben Promotionen von ihm betreut.
Die Liste der Publikationen ist 360 Veröffentlichungen lang. Hinzu kommen 250 Vorträge und etliche Gutachten zur Verbesserung der Tierhaltung und des Tierwohls, 25 selbst initiierte und organisierte Tagungen. In Themen wie beispielsweise Anbindehaltung, Käfighaltung von Legehennen oder Spaltböden für Mastschweine begleitete Prof. Dr. Bernhard Hörning Wissenschaft, Politik und Landwirtschaft mit wissenschaftlich fundierten, kritischen und klaren Positionen die Entwicklung des Tierwohls in der Tierhaltung. Insgesamt waren 1984 0,1% der landwirtschaftlichen Betriebe Biobetriebe.
Zum Ende der Tätigkeit an der HNEE sind es 11,2% aller Betriebe. Dazu gehört sein Beitrag zur Verbesserung der Tierhaltung in den Betrieben. In seiner Last Lecture verdeutlichte Prof. Dr. Bernhard Hörning noch einmal die Bedeutung des Tierwohls. Er verband die Frage nach dem Mehr an Tierwohl in der Landwirtschaft mit der Forderung nach einer Verantwortlichkeit aller gesellschaftlichen Gruppen von Konsument*innen, Politik, Handel, Zivilgesellschaft, NGOs und Landwirtschaft. Seine Arbeit in Forschung und Lehre ist als erfolgreicher Beitrag zum Ausbau der Artgerechten Haltung und des Tierwohls in der Landwirtschaft zu sehen. Prof. Dr. Hörning bleibt der Region erhalten und wird sicher noch mit der einen oder anderen Position zur Verbesserung des Tierwohls sichtbar werden.
Alles Gute!