Wandlitz: In den Büros des NWA laufen die Verbrauchsabrechnungen auf Hochtouren. Obwohl die Kosten in verschiedenen Bereichen bereits im Laufe des vergangenen Jahres enorm stiegen, konnte der Verband im Unterschied zu Energieanbietern die Gebühren für 2022 stabil halten. Für das neue Jahr aber musste das gewählte „Wasserparlament“ nun die Gebühren erhöhen.
Ohne Wasser läuft nichts. Es stillt unseren Durst, ist Schönheitselixier, Putzmittel, Badespaß, Kochzutat, Pflanzenernährer und Werkstoff. Durchschnittlich 90 Liter Trinkwasser pro Person verbrauchen die Kundinnen und Kunden des NWA pro Tag. Dafür zahlten sie bis 31. Dezember 2022 elf Cent! Damit muss der Wasserverband alle Ausgaben von Löhnen über Strom, Reparaturen bis hin zu Investitionen decken. Klimawandel, Corona-Pandemie, Fachkräftemangel und seit einem Jahr der Ukraine-Krieg haben spürbare Auswirkungen auf diese Kosten des NWA. Die Preise für Strom, aber auch Material, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe massiv angestiegen. „Mehr als 1.800 Pumpen arbeiten täglich zur Versorgung unserer Kundinnen und Kunden mit Trinkwasser und zur Entsorgung des Abwassers, verbrauchen mehr als 1.100.000 kWh Strom im Jahr. Allein die Kosten dafür stiegen um fast 20 Prozent“, sagt Matthias Kunde. „Dazu kommen deutlich höhere Baupreise und gestiegene Zinsen. Ein Projekt bei der Schmutzwassererschließung haben wir 2022 noch mit 1,5 Millionen Euro geplant. Das Ergebnis der aktuellen Ausschreibung: drei Millionen Euro, eine Verdopplung. Um kostendeckend zu arbeiten, mussten wir deshalb die Gebühren für 2023 anpassen.“
90 Euro mehr im Jahr
Auf der 114. Verbandsversammlung des NWA am 16. Dezember 2022 stellte der Verbandsvorsteher die kaufmännischen Kalkulationen für das neue Jahr vor. „Der Kubikmeter Trinkwasser muss 32 Cent teurer werden, steigt von 1,18 Euro auf 1,50 Euro. Beim Kubikmeter Schmutzwasser müssen 35 Cent mehr berechnet werden, statt 2,40 Euro nun 2,75 Euro. Bei der mobilen Entsorgung erhöht sich die Mengengebühr um 40 Cent je Kubikmeter von 9 Euro auf 9,40 €.“ Um jeden Cent ringend, beschloss das „Wasserparlament“ diese moderate Anpassung der Gebühren. Für eine dreiköpfige Familie mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 140 Kubikmetern im Jahr ist das eine Mehrbelastung von rund 90 Euro im Jahr, das sind 7,50 Euro im Monat. Für die 90 Liter Trinkwasser pro Person zahlen Kundinnen und Kunden in diesem Jahr statt der elf Cent nun 13 Cent. „Der Verband muss auf finanziell soliden Füßen stehen“, betont Uwe Liebehenschel, Vorsitzender der Verbandsversammlung. „Um auch in diesen schwierigen Zeiten die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung in gewohnter Qualität sicherzustellen, weiterhin in den notwendigen Ausbau der Infrastruktur und die Wartung und Instandhaltung investieren zu können, war diese Gebührenerhöhung notwendig.“ Die Grundgebühren dagegen bleiben in allen Bereichen unverändert.
„Wir werden, wie in den vergangenen Jahren auch, sehr sorgsam mit den Gebühren unserer Kundinnen und Kunden umgehen“, verspricht Verbandsvorsteher Matthias Kunde und ist sicher: „Es kommen auch wieder bessere Zeiten.“
Alle Gebühren für 2023 finden Sie unter: nwa-zehlendorf.de/leistungen