Eberswalde: Das GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde hat mit dem „Early Warning Score“ ein technisches Frühwarnsystem für Patienten eingeführt, welches sich langsam verschlechternde Gesundheitszustände anhand von Vitalparametern erkennt und eine zusätzliche Sicherheit bietet. Die erste Pilotphase lief erfolgreich.
Auf Station 6 der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie läuft aktuell ein Pilotprojekt, welches die Sicherheit der Patienten im GLG Werner Forßmann Klinikum Eberswalde noch weiter erhöhen soll. Mit dem „Early Warning Score“ hat das Klinikum ein Frühwarnsystem für Patienten gestartet, welches anhand von verschiedenen Vitalparametern einen Score errechnet (siehe Tabelle), der wiederum Aufschluss über den aktuellen Gesundheitszustand der Patienten gibt. „Patienten, bei denen es beispielsweise zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand kommt, weisen oftmals viele Stunden vorher bereits erste kritische Abweichungen von Vitalparametern wie Blutdruck, Herz- und Atemfrequenz auf, die in ihrer Kombination häufig so nicht interpretiert werden“, erklärt Eric Lange vom Qualitätsmanagement des Hauses und ergänzt, dass die zeitnahe Identifikation und das adäquate Management dieser Komplikationen einen wesentlichen Einfluss auf die Verweildauer der Patienten im Krankenhaus haben.
„Unser neuer Frühwarn-Score wird mindestens einmal täglich und dann je nach Ergebnis sogar öfter berechnet, wodurch wir frühzeitig auf sich verändernde Paramater anhand festgelegter Handlungsanweisungen, sowohl für den Pflegedienst als auch für den ärztlichen Dienst, reagieren können“, sagt Eric Lange. Verschlechtert sich der Gesundheitszustand eines Patienten auf einer Bettenstation, kann dem nun frühzeitig entgegenwirkt werden. „Sogenannte Zwischenfälle, die früher noch als unvermeidbar oder schicksalhaft galten, dürfen wir heute so nicht mehr akzeptieren und haben deshalb an diesem System gearbeitet“, berichtet Eric Lange. Dazu arbeitet das System autark ohne Mehraufwand für die beteiligten Berufsgruppen, was auch durch Katja Quahl, Stationsleiterin auf Station 6, so bestätigt wurde.
Von ärztlicher Seite wird das Projekt durch die Chefärzte Dr. Steffen Hartmann, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie sowie Projektleiter Dr. Thomas Ihmann, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie begleitet. Eng verbunden mit dem Projekt ist auch Kai Laurisch vom Zentralbereich Informations- und Medizintechnik, der die Gerätekonfiguration in enger Abstimmung mit der Pilotstation abgestimmt hat. Herr Laurisch berichtet, dass die Software-Programmierung von Medizinischen Geräten stetig zunimmt und hohe Anforderungen an die Mitarbeiter der Medizintechnik stellen.