Im Zuge der Baumaßnahme zur Herstellung und Anpassung des Hochwasserschutzes in Guben sind aktuell die Ertüchtigung der Hochwasserschutzwand und die Errichtung eines Deichverteidigungsweges entlang der Lausitzer Neiße vorgesehen.
Der Hochwasserschutz in der Stadt Guben wird in erster Linie durch Deichbauwerke, die großteils nach dem Hochwasserereignis 1981 errichtet beziehungsweise ertüchtigt wurden, gewährleistet. Eine Ausnahme hiervon bilden der Bereich Alte Poststraße und die Uferwand vor dem Plastinarium. Aufgrund von Minderhöhen am bestehenden Deich und aufgrund von baulichen Mängeln der anschließenden Uferwand kommt es hier derzeit bei einem hundertjährigen Hochwasserereignis zu Überflutungen und Schäden an Infrastruktur und Gebäuden. Bei Auftreten eines Hochwassers besteht die Gefahr, dass Teile der Altstadt Guben überflutet und Evakuierungs- sowie Sicherungsmaßnahmen notwendig werden. An der Verbesserung des Hochwasserschutzes wird bereits gearbeitet. Ziel der jetzt begonnenen Maßnahme ist die Verbesserung des Hochwasserschutzes für das Gelände des Plastinariums und die umliegenden Bereiche.
Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes der Stadt Guben sind die Ertüchtigung der vorhandenen Hochwasserschutzanlagen und die Absperrung der Egelneiße von der Neiße erforderlich. Die Gesamtmaßnahme ist in drei Bauabschnitte unterteilt, die zum Teil bereits fertiggestellt sind:
- Bauabschnitt: Ersatzneubau Einlaufbauwerk Egelneiße (fertiggestellt)
- Bauabschnitt, Teilobjekt 1: Bau Hochwasserschutzwand im Bereich der Hohms-Gasse (fertiggestellt)
- Bauabschnitt, Teilobjekt 2: Erweiterung Hochwasserschutzwand, Bau eines Auslaufbauwerkes mit einer Hochwasser-Pumpstation und einem Raugerinnebeckenpass (Bauende September)
- Bauabschnitt, Teilobjekt 3: Ertüchtigung der Hochwasserschutzwand von Neiße km 15+223 bis 15+000 (Baubeginn Oktober 2023)
- Bauabschnitt: Hochwasserschutz ab Uferwand/Plastinarium bis Eisenbahnbrücke über die Neiße FL-km 14+200 bis km 15+000 (in Planung)
Der nun zur Ertüchtigung vorgesehene Abschnitt (2. Bauabschnitt, Teilobjekt 3) erstreckt sich über 223 Meter im Bereich des Plastinariums. Dazu wird die vorhandene Schwergewichtsmauer mit aufgesetzter Hochwasserschutzwand ertüchtigt und erhöht. Mittig in diesem Bereich befindet sich ein Gebäude, an das die aufgesetzte Hochwasserschutzwand beidseitig bündig anschließt.
Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:
- Gelände für wasserseitige Baustraße herstellen und Baustraße aufbauen
- Rückbau der bestehenden Hochwasserschutzwand
- Herstellung einer Vorsatzschale aus Stahlbeton an der Schwergewichtswand
- Abschnittsweise Herstellung der Vorsatzschale mit Gründung auf Pfählen im Bereich des Gebäudes
- Fensterbau aus Glasbausteinen
- Aufbau einer Stahlbetonhochwasserschutzwand
- Bau eines Deichverteidigungswegs in Asphaltbauweise
Die Baukosten umfassen rund 2,13 Millionen Euro. Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes ELER finanziert. Dies beinhaltet eine Kofinanzierung aus Mitteln der Bund-Länder Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ und aus Mitteln des Landes Brandenburg.