Entlang der Oder ist in Brandenburg derzeit ein Fischsterben großen Ausmaßes festzustellen. Die zuständigen Landesbehörden ermitteln und prüfen weiterhin, was dazu geführt hat. Bis die Hintergründe vollständig aufgeklärt sind und eine akute Gefährdung ausgeschlossen werden kann, gelten im Barnim vorsorgliche Einschränkungen hinsichtlich der Entnahme und Verwertung von Wasser und Fischen aus der Oder.
Um zu verhindern beziehungsweise zu begrenzen, dass Oderwasser in andere Gewässer fließt, wurden in Brandenburg alle Zuflüsse, Schleusen oder Entnahmestellen geschlossen, so u.a. die Alte Oder, die Schleusen zur Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße in Schwedt und Hohensaaten sowie der Oder-Havel-Kanal.
Per Allgemeinverfügung hat der Landkreis Barnim am Freitag, 12. August 2022, vorsorglich die Entnahme von Wasser, das Baden und das Tränken von Vieh aus den Oberflächengewässern „Oder“ und „Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße“ (HoFrieWa) auf dem Gebiet des Landkreises Barnim untersagt.
Ergänzend hierzu wurden am Dienstag, 16. August 2022, vorsorglich das Gewinnen (Angeln, Fischen) von Fischen zum Zweck der Lebensmittelgewinnung aus der Oder entlang der Flussabschnitte des Landkreises Barnim und die Weitergabe solcher Fischerzeugnisse an Dritte per Allgemeinverfügung untersagt.
Auch von der Verwertung von tiefgefrorenen Fischen, die in den vergangenen drei Wochen aus der Oder gewonnen wurden, wird dringend abgeraten.
Mit seinem rund 8 Kilometer langen Uferabschnitt der Oder ist der Landkreis Barnim in Anbetracht der Gesamtsituation vergleichsweise gering betroffen. Aufgrund der vegetativen Gegebenheiten kann eine Beräumung der Fischkadaver auf dem Gebiet des Landkreises Barnim lediglich vom Wasser aus erfolgen. Das Einsammeln und die Entsorgung der Fischkadaver durch fachlich geschulte Kräfte beginnen am heutigen Tag. Die Bürgerinnen und Bürger werden dringend gebeten, die im Uferbereich befindlichen Fischkadaver nicht eigenständig einzusammeln, um sich aufgrund der noch ungeklärten Ursachen des Fischsterbens nicht selbst zu gefährden.