Wandlitz: Anlässlich des zweiten Jahrestages des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar 2024 setzt die Gemeinde Wandlitz erneut ein deutliches Zeichen für Solidarität, Frieden und Freiheit mit der Ukraine und der Partnerstadt Makariv. Auf Initiative des Wandlitzer Bürgermeisters Oliver Borchert gibt es seit Mai 2022 eine strategische Partnerschaft mit Makariv. Die gut 10.000 Einwohner zählende Kommune liegt etwa 60 Kilometer östlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Infolge des Krieges sind dort bis heute Hunderte Menschen ums Leben gekommen und fast 40 Prozent der Infrastruktur ist zerstört.
In enger Abstimmung mit der Verwaltung in Makariv wurden in den letzten eineinhalb Jahren bereits einige konkrete Hilfsprojekte umgesetzt – zum Großteil finanziert durch Fördermittel des Bundes sowie außerdem durch zahlreiche Spenden aus der Bevölkerung und Haushaltsmittel der Gemeinde. Mehrere ausrangierte, aber betriebsbereite Feuerwehrfahrzeuge, ein Müllfahrzeug, Generatoren, Materialien zur Dachreparatur und zur Absbestentsorgung, aber auch Weihnachtsgeschenke fanden bisher den Weg nach Makariv. In Kürze steht jetzt ein nächster Hilfstransport an. Gemeinsam mit einigen ehrenamtlich Engagierten wird Bürgermeister Oliver Borchert wieder nach Makariv reisen, um zwei LKW mit Anhängern, einen Kompaktlader und umfangreiche Ausstattung für den Bauhof an die dortige Verwaltung zu übergeben. Das Hilfspaket stammt aus einem Förderprogramm der GIZ, Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, und wird ergänzt durch circa 25.000 Euro kommunale Mittel. Das GIZ-Hilfspaket wurde aufgelegt, um deutschen Kommunen die Beschaffung von Hilfsgütern zu erleichtern. Lediglich der Weitertransport in die Ukraine liegt in der Hand der beteiligten deutschen Gemeinden. „In Makariv werden die Fahrzeuge und Materialien ganz dringend erwartet, um durch den Krieg verursachte Straßen- und Gebäudeschäden reparieren zu können“, so Oliver Borchert.
Aber auch in Wandlitz selbst soll am 24. Februar 2024 ein Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls mit Makariv und der Ukraine gesetzt werden. So werden abends die Fenster im Wandlitzer Rathaus in den ukrainischen Nationalfarben gelb und blau erleuchtet, die ukrainische Flagge wird gehisst und die schon im vergangenen Jahr von Kindern aus der Basdorfer Grundschule gebastelten Friedenstauben werden wieder die Fenster der Wandlitzer Bibliothek schmücken und für ein Ende des Krieges werben.
Einen bislang wenig beachteten Aspekt des anhaltenden Krieges beleuchtet die ukrainische Osteuropa-Historikerin, Dr. Tetjana Perga, am 24. Februar 2024 um 18 Uhr im Barnim Panorama. Unter dem Titel „Ökozid in Europa“ wird sie auf die Umweltauswirkungen der russischen Militärinvasion in der Ukraine aufmerksam machen und dabei auch über die gegenwärtige Situation in Makariv berichten. In ihrem Vortrag und der anschließenden Diskussion widmet sie sich den verheerenden Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und das Leben von Tieren und Pflanzen. Die Verseuchung von Böden und Wasser werden ebenso thematisiert wie der dramatisch erhöhte Ausstoß von Treibhausgasen durch das Kriegsgeschehen. Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Ukraine-Hilfe wird gebeten.