Wandlitz: Seit Mai 2022 besteht eine strategische Partnerschaft zwischen der Gemeinde Wandlitz und Makariv in der Ukraine. Ziel ist es, in Makariv und dem gleichnamigen 15.000-Einwohner-Landkreis humanitäre Hilfe und projektbezogene Unterstützung beim Wiederaufbau zu leisten. Bereits im Juli 2022 konnten zwei aus den Beständen der Wandlitzer Feuerwehr stammende ausgemusterte Einsatzfahrzeuge im Rahmen eines Hilfstransports des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg an die Feuerwehr in Makariv übergeben werden.
Am 27. Dezember 2022 startete jetzt der nächste Hilfstransport von Wandlitz Richtung Makariv. „Vor einigen Wochen erreichte uns ein Notruf aus unserer Partnerstadt. Die Energieinfrastruktur dort wird durch die russischen Angriffe immer wieder lahmgelegt und die Menschen in Makariv leiden Not unter den jetzt herrschenden winterlichen Bedingungen. Ohne Strom gibt es kein Licht, keine Wärme und kein funktionierendes Abwassersystem,“ so Bürgermeister Oliver Borchert. Außerdem stand ein gebrauchtes Müllahrzeug auf der Wunschliste aus Makariv. „Die Müllentsorgung in Makariv ist fast zum Erliegen gekommen, da die meisten der bisher genutzten kleinen Transporter zerstört sind. Dadurch besteht akute Gefahr für Mensch und Umwelt, “ erläutert der Wandlitzer Bürgermeister.
Dank Fördermitteln von der SKEW/Engagement Global und privaten Spenden konnten seitens der Wandlitzer Verwaltung kurzfristig sowohl ein ausrangiertes aber überholtes Müllfahrzeug von der Barnimer Dienstleistungsgesellschaft als auch 13 Stromgeneratoren beschafft werden. Am 27. Dezember startete der kleine Hilfskonvoi dann vom Klosterfelder Bauhof aus, wo am frühen Morgen das Müll- und ein Begleitfahrzeug mit den Generatoren, Kabeln, Verteilern und Scheinwerfern und Geschenken für Kinder beladen worden waren. Die circa 1.500 km lange Strecke nahm – mit Wartezeit und Abfertigungsprozedur an der polnisch-ukrainischen Grenze – zwei volle Tage Fahrt in Anspruch. Bürgermeister Oliver Borchert und Marco Scafaro, Ortsvorsteher von Zerpenschleuse, fuhren dabei abwechselnd das Müllfahrzeug und den Pkw mit schwer beladenem Anhänger. Bis zur ukrainischen Grenze wurden die beiden von zwei weiteren Mit-Fahrern unterstützt.
„Die Zerstörungen in der Region sind massiv und das, obwohl die gesamte Bevölkerung täglich mit Aufräumarbeiten beschäftigt ist,“ berichtete Marco Scafaro von seinen Eindrücken während der Fahrt nach Makariv. Am späten Abend des 28. Dezembers kamen er und Oliver Borchert in Makariv an und wurden vor Ort vom stellvertretenden Bürgermeister Juri Milijew begrüßt. Die offizielle Übergabe und Entladung der Hilfsgüter erfolgte dann am nächsten Morgen. „Es ist natürlich großartig, dass wir alles direkt vor Ort übergeben und auch noch eine gemeinsame Überprüfung der Technik machen konnten“, freute sich Bürgermeister Oliver Borchert. Es folgte dann noch ein gemeinsamer Besuch der Orte, an denen die Generatoren in Kürze stehen sollen. Am späten Nachmittag machten sich Oliver Borchert und Marco Scafaro dann auf den Rückweg. Die beiden mussten dann noch eine weitere Nacht vor der ukrainischen Grenze verbringen und erreichten am 30. Dezember abends wieder wohlbehalten die Wandlitzer Heimat. „All das wäre nicht möglich gewesen, wenn neben den Fördermitteln nicht auch großzügige private Spenden zur Verfügung gestanden hätten. Außerdem haben uns viele Menschen ganz praktisch und tatkräftig unterstützt. Dafür mein ganz herzlicher Dank,“ so Oliver Borchert.