Bernau: „Nimm Platz!“ im Juli 2023 war der Auftakt, nun folgt der lang geplante Nachschlag. Ab dem 19. April soll der Bernauer Marktplatz im Rahmen des Teilkonzeptes „Marktplatz der Möglichkeiten“ den Bernauerinnen und Bernauern wieder als offener Raum vorgestellt werden, der von allen nutzbar ist. Mit dabei sind lokale Akteure, junge Studierende der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), Veranstaltungsformate der Stadt und vieles mehr.
Seit 2022 ist Bernau mit dem Projekt „Bernau bewusst grün“ Teil des Bundesförderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ). Das Programm unterstützt Städte bei den aktuellen Herausforderungen und bei der Bewältigung struktureller Problemlagen der Innenstädte, in dem es einen modellhaften Charakter, innovative Konzepte und Handlungsstrategien fördert. In Bernau splittet sich das Gesamtprojekt in verschiedene Teilprojekte auf, zu dem auch das Grüne Band Bernau und der „Marktplatz der Möglichkeiten“ gehören. „Wie auch bei ‚Nimm Platz!‘ im vergangenen Jahr sollen sich die Bernauer ihren Marktplatz als Kultur- und Begegnungsort zurückerobern“, erklärt Christian Filter, Leiter des Stadtplanungsamts, das Ziel. Da der Marktplatz seiner eigentlichen Funktion erst mit Fertigstellung des Parkhauses am Ladeburger Dreieck wieder gerecht wird, konnte das Projekt „Marktplatz der Möglichkeiten“ erst mit Beginn der Frühlingszeit fortgesetzt werden.
Der Startschuss für die vielen Möglichkeiten fällt jetzt am Freitag, wenn ein Stapel aus 520 Paletten zu einer Bühne und Sitzgelegenheiten aufgebaut werden. „Wir wollen Vereinen und Initiativen aus der Stadt die Möglichkeit geben, sich den Marktplatz für eigene Veranstaltungsformate zurückzuerobern“, erklärt der Stadtplaner. Die Buchhandlung Schatzinsel gehört schon zu den ersten Interessenten, ebenso der HVD Nordbrandenburg und auch die benachbarte Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde ist dabei. Die Masterstudierenden aus dem Fachbereich Holzingenieurwesen werden in den nächsten Wochen gemeinsam mit ihrem Dozenten Prof. Daniel Korwan Prototypen an Sitzmöglichkeiten entwickeln, die so ähnlich in einer Innenstadt wie Bernau wiederzufinden sein könnten. Sie werden deshalb regelmäßig auf dem Marktplatz und in der Innenstadt anzutreffen sein. „Die Stadtmöblierung ist auch ein Teil des Gesamtkonzeptes ‚Bernau bewusst grün‘. Dabei geht es um nachhaltige Stadtmöbel, um zu Bernau passende Sitzgelegenheiten, aber auch um Kombinationen aus Sitzbänken, Tischen und Beeten. Denn eine zukunftsfähige Innenstadt muss sich neben Anforderungen an Material, Funktion und Ästhetik auch mit dem Klimawandel auseinandersetzen“, so der Leiter des Stadtplanungsamtes.
Die Paletten in Form einer Bühne, zahlreicher Sitzflächen, Tischen und Pflanzkübeln werden bis zur Lokaltour auf dem Marktplatz aufgebaut sein. Nach der Party zum Feiertag verwandelt sich die Bühne in ein Sportfeld und kann dann vielfältig genutzt und bespielt werden. Nach dem Hussitenfest erfolgt dann der dritte Streich:
vom 10. bis zum 15. Juni wird das Thema Stadtmöblierung im Besonderen und die Nutzungsvielfalt des Marktplatzes noch einmal im Fokus stehen. Dann wird die Agentur die raumplaner eine Woche lang den Markt und seine Möglichkeiten gemeinsam mit den Bernauerinnen und Bernauern ausprobieren. Im ersten Quartal haben die raumplaner die Nutzung des Marktplatzes und die Wegebeziehungen beobachtet und dokumentiert. Ihre Ideen für eine zukünftige Nutzung, die gemeinsam mit den verschiedenen Fachämtern der Stadt entstanden sind, sollen in der Aktionswoche im Juni genauso vorgestellt werden wie die Präsentation verschiedener Stadtmöbel. „Wir laden hier die Bürgerinnen und Bürger zum Ausprobieren ein, aber auch die Kolleginnen und Kollegen des städtischen Bauhofes. Denn sie sind es, die Stadtmöbel immer wieder auf- und abbauen müssen“, so Sabine Slapa von den raumplanern.
Der „Markt der Möglichkeiten“ beginnt am Freitag, dem 19. April, mit seinem Aufbau. Wer Lust hat, sich auch mit eigenen Angeboten auf dem Markt auszuprobieren und dem Platz eine weitere Funktion geben möchte, kann sich bei der Stadt Bernau unter Telefon 03338 365-114 oder per E-Mail unter stadtgruen@bernau-bei-berlin.de melden.