Bernau: Bereits im Januar ist das Netzwerk Gesunde Kinder Barnim-Süd in die zur Immanuel Albertinen Diakonie gehörenden gemeinnützigen Beratung + Leben GmbH übergegangen, die mit ihren 25 Beratungsstellen in Berlin und Brandenburg Unterstützung in familiären, persönlichen oder finanziellen Krisensituationen bietet. Heute wurde das Netzwerk in den neuen Räumlichkeiten in der Berliner Straße 26 in Bernau bei Berlin feierlich wiedereröffnet. „Das Netzwerk ist eine Institution in Bernau“, erklärt Andreas Mende, Geschäftsführer Beratung + Leben und Mitglied der Konzerngeschäftsführung der Immanuel Albertinen Diakonie. „Mit unserer Trägerschaft sichern wir den Eltern und Kindern in der Region weiterhin einen wichtigen und vertrauensvollen Anlaufpunkt.“
Das Netzwerk Gesunde Kinder Barnim-Süd richtet sich seit 2008 an Familien und will Eltern in ihren Kompetenzen stärken sowie Kinder in ihrer gesunden Entwicklung fördern. Dazu werden lokale Angebote gebündelt, wichtige Kooperationspartner in den Regionen vernetzt und Ehrenamtliche zur Begleitung von Familien gewonnen. „Die Geburt und die ersten Jahre eines Kindes sind eine außergewöhnliche Zeit für Eltern“, ergänzt Nicole Peter, leitende Koordinatorin des Netzwerks. „Egal, ob es sich um die Suche nach einem Kita-Platz, den Kontakt zur Stillberatung, Kinderphysiotherapie oder um eine familiäre Krise handelt – wir stehen Familien unkompliziert mit Rat und Tat zur Seite.“
Familienpatinnen und Familienpaten entlasten junge Eltern
Danielle (33) wandte sich während einer herausfordernden Familiensituation kurz nach der Entbindung ihrer jüngsten Tochter an das Netzwerk. Ihr wurde schnell eine passende Familienpatin zur Seite gestellt. „Ich habe mich besonders in der Zeit nach der Geburt öfter alleine gefühlt und mir jemanden gewünscht, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, mich verstehen kann“, erzählt die alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern im Alter von 13 und 2 Jahren. Die Familienpatin hat Danielle und ihre Kinder anfangs zuhause besucht, später gab es gemeinsame Spaziergänge oder Spielplatzbesuche. „Bei unserer Familienpatin habe ich immer ein offenes Ohr für meine Belange und auch Halt gefunden. Der Austausch mit ihr und die Gemeinschaft im Netzwerk tut einfach gut.“ Als sie nach der Elternzeit und einer Trennung vor der Herausforderung stand, schnellstmöglich einen Kita-Platz zu finden, um ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können, hat ihr auch hier Nicole Peter und das Netzwerk-Team tatkräftig unter die Arme gegriffen. Sie haben Gespräche mit dem Jugendamt geführt und so in kurzer Zeit eine gute Betreuungsmöglichkeit für Danielles Tochter gefunden.
Guter Rat für Familien von Geburt an
Um den Alltag von Familien mit kleinen Kindern etwas zu erleichtern, bietet das Netzwerk noch viele weitere Angebote. Dazu gehören Erste-Hilfe-Kurse für Babys und Kleinkinder sowie Elternseminare zu Erziehungsthemen wie „Wege aus der Brüllfalle“, gewaltfreie Kommunikation oder Mediennutzung. Besonders beliebt ist das ElternZeitCafé, eine Art Krabbelgruppe, bei dem Familien miteinander in Kontakt treten können. Neben dem persönlichen Austausch finden hier auch regelmäßig fachliche Besuche von Stillberaterinnen oder Kinderärztinnen aus dem Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg statt. Das Klinikum kooperiert seit über 17 Jahren mit dem Netzwerk. Pflegedirektorin Birgit Pilz, eine der „Geburtshelferinnen“ des Netzwerks, erinnert sich: „Alles begann mit der Gründung eines Stillcafés, dem späteren ElternZeitCafé des Netzwerks, in das unsere Mitarbeitenden ihre umfangreiche medizinisch-pflegerische Expertise – als Laktationsschwester oder als Stillberaterin – von Anfang an eingebracht haben. Denn für uns als diakonische Einrichtung hört die Fürsorge nicht am Patientenbett auf.“
Die Mitarbeitenden des Netzwerks besuchen nach wie vor regelmäßig die geburtshilfliche Station und die Kinderstation des Klinikums, gehen von Zimmer zu Zimmer, um junge Eltern zu begrüßen und sie über die vielfältigen Angebote zu informieren. Auch Verena Plocher, Geschäftsführerin vom Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg, machte sich für das Netzwerk stark: „Ohne Trägerwechsel hätte es keine Zukunft für das Netzwerk gegeben, deshalb haben wir uns sehr dafür eingesetzt, dass es in unsere Einrichtungsfamilie in der Immanuel Albertinen Diakonie aufgenommen wird.“
Weitere Informationen zum Netzwerk Gesunde Kinder Barnim-Süd sind hier verfügbar.