Bernau: Traditionell zum Hussitenfest zog es auch die Partnerstädte nach Bernau. Ob zum Wirtschaftsempfang am Vorabend des mittelalterlichen Festes oder zum Festumzug selbst, die Vertreterinnen und Vertreter aus Skwierzyna, Meckenheim und Champigny-sur-Marne folgen gern den Einladungen aus Bernau, um den Kontakt zu pflegen, sich über neue Projekte auszutauschen und weiter voneinander zu lernen. Zum Vorabend des mittelalterlichen Spektakels reisten gleich zwei Bürgermeister aus dem polnischen Skwierzyna an. Der frisch in den Ruhestand gegangene ehemalige Bürgermeister Lesław Hołownia und sein Nachfolger und amtierender Verwaltungschef Wojciech Kowalewski.
45 Jahre Partnerschaft Skwierzyna – Bernau
Da die Partnerschaft der beiden Städte Skwierzyna und Bernau bei Berlin in diesem seit 45 Jahren besteht und das Nachbarland gerade eine aufregende Wahlzeit hinter sich gebracht hat, kamen beide Bürgermeister zu Besuch. Sozusagen als Abschieds- und Antrittsbesuch zugleich. „Nach 40 Jahren im Dienste der Verwaltung gehe ich gern in den Ruhestand und freue mich, dass mein langjähriger Stellvertreter mein Amt übernommen hat. Durch die guten Kontakte zur Feuerwehr hat er auch enge Verbindungen hierher“, so Lesław Hołownia.
Sein Nachfolger Wojciech Kowalewski ist bereits mitten in der Fortsetzung und auch Intensivierung der Kontakte. Vor allem im Bereich Bildung und Sport wurden Projekte neu ins Leben gerufen. „Im Juni fährt eine 6. Klasse nach Skwierzyna und besucht dort eine Schule. Und am 15. Juni nimmt eine Fußballmannschaft unserer Partnerstadt am Fußballturnier des Blau Weiß Ladeburg teil“, so Yvonne Dankert-Schmidt, die Dezernentin für Schul-, Kultur- und Jugendangelegenheiten in Bernau. Zum Zeichen der tiefen Verbundenheit Bernaus mit seiner polnischen Partnerstadt lud Bürgermeister André Stahl seine beiden Amtskollegen ein, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen.
Meckenheimer Bürgermeister weiht Meckenheimer Ring in Lindow ein
Einen Tag später empfing Bernaus Bürgermeister den Bürgermeister der Partnerstadt Meckenheim, Holger Jung, und dessen Ersten Beigeordneten, Dieter Wirtz. Gemeinsam weihten sie im neu entstehenden Wohngebiet an der Schwanebecker Chaussee im Stadtteil Lindow am Freitag, dem 31. Mai, den Meckenheimer Ring symbolisch ein. „Ich freue mich sehr, dass die längste Straße des neuen Wohngebiets nach Meckenheim benannt wurde. Dies zeigt die enge Verbundenheit unserer Partnerstädte und würdigt die gute Zusammenarbeit, die wir pflegen“, erklärte Holger Jung, Bürgermeister von Meckenheim.
Bereits 2023 sind die ersten Mieter in die sanierten Häuser eingezogen. Damit sie schnell und unbürokratisch eine Post- und Meldeadresse erhielten, hatten die Stadtverordneten in ihrer Sitzung im März 2023 beschlossen, der längsten und zugleich das gesamte Wohngebiet umfassenden Straße den Namen Meckenheimer Ring zu geben.
„Nachdem wir bereits im Puschkinviertel einen Platz nach unserer französischen Partnerstadt Champigny-Sur-Marne benannt haben, findet nun auch die Stadt Meckenheim an exponierter Stelle Berücksichtigung“, sagte Bürgermeister André Stahl. „Ich freue mich, dass mein Meckenheimer Amtskollege die Zeit gefunden hat, gemeinsam mit mir diese Straße einzuweihen“, so das Stadtoberhaupt. Bei einem Rundgang über das Gelände an der Schwanebecker Chaussee zeigte André Stahl dem Bürgermeister der Partnerstadt den beträchtlichen Radius, den der Meckenheimer Ring einmal haben wird.
Auf der rund 40 Hektar großen Fläche an der Schwanebecker Chaussee sollen in den kommenden zehn Jahren rund 2.000 Wohnungen, Grün- und Spielflächen sowie eine Grundschule und zwei Kitas entstehen. „Trotz herausfordernder Zeiten: In Bernau drehen sich die Kräne immer noch“, sagt Bürgermeister André Stahl, dem die „Visitenkarte“ unmittelbar am Ortseingang von Bernau sehr am Herzen liegt.
Seit 1990 Meckenheim Partnerstadt von Bernau
Seit 1990 pflegen Bernau und Meckenheim partnerschaftliche Beziehungen. Diese ersten Jahre waren geprägt von einer intensiven Zusammenarbeit, vor allem hinsichtlich des Aufbaus der Bernauer Kommunalverwaltung. Im Sommer 2021 konnte Bernauer der Partnerstadt helfen, als sie vom Hochwasser betroffen und die Stromversorgung ausgefallen war. „Um gezielt zu unterstützen, haben wir damals den großen Stromerzeuger des Neuen Rathauses nach Meckenheim transportiert“, so Bürgermeister André Stahl. Im kommenden Jahr können Bernau und Meckenheim auf eine seit 30 Jahren bestehende Partnerschaft zurückblicken.