Eberswalde: Nach fast sechs Stunden Verhandlung zwischen der GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH und der in der Gewerkschaft ver.di organisierten Auszubildenden war es geschafft: Ein neuer Tarifvertrag für die rund 300 Auszubildenden und Studenten in der Uckermark und Barnim liegt vor.
Die monatlichen Ausbildungsvergütungen steigen um 200 Euro auf dann bis zu 1.500 Euro, das Urlaubsgeld, ausgezahlt im Juli, steigt auf 300 Euro, das Weihnachtsgeld wird erhöht auf 70% und die Übernahmeprämie nach bestandener Prüfung und Start mit dem Job in einer Einrichtung der GLG steigt auf 500 Euro. Mit den weiteren attraktiven Regelungen des Tarifvertrags u.a. zum Urlaub, Heimfahrten, Zuschlägen des Öffentlichen Dienstes ist der GLG-Konzernvertrag damit einer der attraktivsten für Auszubildende in der Region mit der höchsten Ausbildungsvergütung. Erstmalig kommen auch die Studenten der GLG in den Genuss eines Tarifvertrags. Er gilt für Auszubildende und Studenten der GLG-Krankenhäuser in Eberswalde, Angermünde, Wolletz und Prenzlau.
„2019 hatten wir mit der Gewerkschaft und den engagierten Auszubildenden einen guten und wegweisenden Tarifvertrag vereinbart. Auf dieses gute Fundament haben wir nun aufgebaut“, erklärt GLG-Konzernpflegedirektor Robert Schindler. „Im neuen Tarifvertrag sind nun auch die Studenten der Pflege und Hebammen fest verankert. Auch haben wir bereits die Weichen gestellt für zukünftige Studenten in den Gesundheitsfachberufen wie Physio-, oder Ergotherapie und Logopädie.“
„Das ist ein großer Erfolg der engagierten GLG-Auszubildenden der Jugendtarifkommission“, sagt ver.di-Verhandlungsführer Ivo Garbe. „Sie zeigen nicht nur große Motivation und Verantwortung in ihrer Ausbildung, sondern haben sich auch für dieses große Vergütungsplus und gute Ausbildungsbedingungen stark gemacht. Ohne die Bereitschaft, sich wählen zu lassen, Verantwortung zu übernehmen, sich zu schulen, Aktionen zu planen und sich gewissenhaft ein halbes Jahr auf die Verhandlungen vorzubereiten, wäre dieser starke Abschluss nicht möglich gewesen.“ Und weiter: „Das ist ein Gewinn für alle – für die Auszubildenden, für den GLG-Konzern, für die gesamte Region. Das Engagement der Auszubildenden in der Jugendtarifkommission hat Vorbildcharakter für viele junge Menschen und zeigt, dass es sich lohnt, sich für gute Vergütung und Ausbildungsbedingungen einzusetzen und Gewerkschaftsmitglied zu werden. Alle ver.di-Mitglieder der Auszubildenden bekommen das 200 Euro Vergütungsplus sogar zwei Monate eher. Der GLG-Konzern zeigt mit dem starken Abschluss Verantwortung als größter Arbeitgeber der Region und gibt Menschen in der Region eine attraktive Ausbildungsperspektive.“
Vor fünf Jahren wurde das letzte Mal der konzernweite Tarifvertrag für die GLG-Krankenhäuser verhandelt. 2019 erfolgte eine Gesetzesänderung zur Finanzierung von Ausbildungsplätzen, und die GLG sowie die Gewerkschaft ver.di machten sich damals sofort gemeinsam auf dem Weg die Berufsnachwuchssicherung zu tarifieren. Hintergrund war auch, dass damalige schulgeldpflichtige Ausbildungen, wie zum Beispiel in der Ergotherapie, durch den neuen Tarifvertrag kein Schulgeld mehr zahlen mussten und eine Ausbildungsvergütung erhielten.
Seit 2023 befindet sich in Eberswalde die Hochschule für Gesundheitsfachberufe. Der GLG-Verbund hat die Gründung der Hochschule maßgeblich unterstützt und lässt neben der klassischen Berufsausbildung in der Pflege auch Pflegekräfte im Rahmen eines Bachelorstudiengangs in der Region ausbilden. „Im Schnitt besetzen wir pro Jahr rund 100 Ausbildungs- und Studienplätze. Das Angebot ist dabei sehr vielfältig. Zur Auswahl stehen 16 Ausbildungsberufe sowie zwei Studiengänge. Und kurz nach der Halbzeit der jeweiligen Ausbildung bieten wir bereits die Übernahmearbeitsverträge an“, so Robert Schindler.
GLG-Konzernpflegedirektor Robert Schindler gibt anschließend noch den Hinweis, dass wenige Plätze für ein Studium oder eine Ausbildung noch verfügbar sind. Bewerbungen können an bewerbung.pflege@glg-mbh.de gesendet werden.
Eine Übersicht zu den vereinbarten Tarifen finden Sie in dem angehängten PDF-Dokument.