Schorfheide: In der Gemeinde Schorfheide ist der Startschuss zur Erarbeitung einer kommunalen Wärmeplanung gefallen. Bürgermeister Wilhelm Westerkamp und Jacob Fengler, Projektbeauftragter des Unternehmens Green Wind Innovation aus Berlin, haben dazu einen entsprechenden Vertrag in der Gemeindeverwaltung unterzeichnet. Ziel ist die Erstellung eines strategischen Planes, der aufzeigen soll, welche Gebiete auf welche Art mit Wärme (z. B. dezentral oder leitungsgebunden) versorgt werden könnten und wie erneuerbare Energien oder Abwärme bei der Erzeugung und Verteilung genutzt werden können.
Die Kommunen sind verpflichtet, eine solche Planung mit dem Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung zu entwickeln. Zugleich soll für Hauseigentümer und Mieter, aber auch für Gewerbetreibende, Unternehmen und die Wärmeversorger selbst eine Orientierung geschaffen werden, wo und mit welcher Energie künftig geheizt werden könnte.
Die Gemeinde Schorfheide als Kommune mit unter 100.000 Einwohnern ist zwar verpflichtet, die Wärmeplanung erst bis zum Juni 2028 zu erstellen. „Wir wollen aber möglichst zügig Klarheit schaffen und haben das Projekt deshalb frühzeitig in die Wege geleitet“, sagte Bürgermeister Wilhelm Westerkamp. So konnte die Gemeinde Schorfheide noch vor dem kürzlichen Förderstopp des Bundes entsprechende Fördermittel vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für die Erarbeitung der Wärmeplanung akquirieren, übrigens als einzige Kommune im Landkreis Barnim.
Die Bürger sollen möglichst von Anfang an umfassend über die Vorbereitung und Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung informiert und bei Bedarf eingebunden werden. Dazu sind unter anderem mehrere Informationsveranstaltungen vor Ort, eine Umfrage sowie die Veröffentlichung von Zwischenberichten vorgesehen.
Die Erarbeitung der kommunalen Wärmeplanung ist in mehrere Abschnitte gegliedert. Zunächst erfolgen eine Bestandsaufnahme und Datenerhebung der gegenwärtig genutzten Wärmequellen in der Gemeinde. Diese haben bereits begonnen. Es folgen eine Potentialanalyse und die Erarbeitung eines künftigen Szenarios für Wärmenetze und die Einzelversorgung. Zum Abschluss soll schließlich eine Wärmewendestrategie stehen, die noch in diesem Jahr von der Gemeindevertretung beschlossen wird.
Nach den Worten des Bürgermeisters ist davon auszugehen, dass es am Ende einen Mix aus verschiedenen Komponenten der Wärmeversorgung geben wird. Dabei werde auch das gemeinsame Projekt mit dem Geoforschungszentrum Potsdam zur Nutzung der mitteltiefen Geothermie in Groß Schönebeck einbezogen.
Über den Stand der Planungen und die Möglichkeiten der Beteiligung wird die Gemeinde im Schorfheidekurier und auf der Internetseite der Gemeinde informieren.