In ihrem Buch „Totmannalarm“ schildert Karoline Klemke Begegnungen, die so auch als Vorlage für die Kriminalmanuskripte der modernen Psycho-Thriller geeignet wären. Begegnungen, welche sie jedoch tagtäglich mit sich herumträgt, denn sie saß jenen gegenüber, die der Psychotherapeutin einen erschütternden Einblick in die Abgründe der menschlichen Psyche offenbarten. Begegnungen mit Straftätern.
Das Studium der Psychologie in den 90er Jahren war ihre Antwort auf den Schmerz und die Trauer in ihrem persönlichen Umfeld. Es führte Klemke durch einen Werdegang mit Hindernissen und beschwipsten Dozenten, bis sie sich in das Seminar zweier Professoren einschrieb, die in ihr schließlich den Funken der Leidenschaft zum Fachgebiet der menschlichen Seele entzündeten.
Jene Wissenschaft, die sie schon früh in Konfrontationen mit den erschütternden Realitäten unserer Gesellschaft bringt. Sie sitzt Menschen gegenüber, deren Seelen von Vergewaltigung und Missbrauch verwundet sind und ebenso Menschen, die sie bedrohen. Doch sie setzt alles daran, in jeder Situation die Fassung zu bewahren. Und so vollendet sie ihr Psychologiestudium, um schließlich in der forensischen Psychiatrie jenen Menschen zu helfen, die am Rande der Gesellschaft stehen und in Gefängnissen als verurteilte Straftäter einen Einblick in ihre Seele im Gespräch mit der Therapeutin offenbaren. Mörder, Vergewaltiger, Sicherheitsverwahrte!
Welchen extremen Eindrücken und teils bedrohlichen Situationen sie dort ausgeliefert war und wie sie im Moment der Gespräche, als auch im Nachhinein mit sich selbst damit umgehen lernte, eröffnet sie in dieser fesselnden Berichterstattung aus einer sonst für uns abgeriegelten Welt.
Lesung und Gespräch in der Buchhandlung Wandlitz mit der Autorin am 23. September um 18 Uhr
Eintritt 15 Euro