Die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern in Brandenburg ist abgesichert. Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat früh den Ausbau der Kapazitäten an Fachschulen für Sozialwesen in allen Regionen des Landes forciert. So wurden in den vergangenen zehn Jahren mehr als 14.000 Erzieherinnen und Erzieher in Brandenburg ausgebildet. Nun setzt das MBJS auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen zur personellen Stärkung der Kinder- und Jugendhilfe.
Jugendminister Steffen Freiberg: „Das Land unterstützt die Landkreise und kreisfreien Städte bei der Bewältigung des Fachkräftemangels. Schon frühzeitig wurden mehr Ausbildungsplätze geschaffen: Inzwischen zählen die Fachschulen jedes Jahr rund 5000 Schülerinnen und Schüler im Fach ‚Erzieherin/Erzieher Sozialpädagogik‘ – doppelt so viele wie noch vor 15 Jahren. Wir werden mit den kommunalen Spitzenverbänden darüber ins Gespräch kommen, wie wir die Personalsituation verbessern können. Maßgeblich ist für mich, dass in Brandenburg der Rechtsanspruch der Eltern und Kinder auf einen Kita-Platz weiterhin gewährleistet wird.“
In den Kindertagesstätten im Land Brandenburg hat sowohl die Zahl der Kinder als auch des pädagogischen Personals zugenommen. Im Jahr 2012 betreuten 16.400 Fachkräfte rund 155.000 Kinder (bis 12 Jahre). Im Jahr 2022 waren es 24.100 pädagogische Beschäftigte für 190.200 Kinder. Die Steigerung der Plätze an den Fachschulen setzte vorausschauend schon eher an (siehe Grafiken). Im Schuljahr 2007/2008 zählten die Fachschulen für Soziales im Ausbildungsgang „Erzieherin/Erzieher Sozialpädagogik“ 1.987 Schülerinnen und Schüler im Land Brandenburg. Im aktuellen Schuljahr sind es 4.895 angehende Erzieherinnen und Erzieher. Die Zahl der Absolvierenden mit Abschlusszeugnis stieg von 450 (Schuljahr 2007/2008) auf 1.509 im Schuljahr 2021/22. In der Summe wurden in den vergangenen zehn Jahren 14.318 Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet (18.165 in den vergangenen 15 Jahren).
Im Rahmen der Jugend- und Familienministerkonferenz am 25. und 26. Mai 2023 in Potsdam hatten sich Bund und Länder verständigt, Erziehungsberufe verstärkt zu fördern und über die Ausbildung und die Zugänge zur Ausbildung gemeinsam neu nachzudenken. Damit ist ein erster Schritt auch im Sinne der Interessen der kommunalen Ebene getan, wie sie auch bei der Landrätekonferenz in der Brandenburger Staatskanzlei am 7. Juni 2023 geäußert worden sind.
Hintergrund
Die Bildungsgänge der Fachschulen für Sozialwesen umfassen die Fachrichtungen Sozialpädagogik, Heilerziehungspflege, Heilpädagogik (Aufbaulehrgang) und Sonderpädagogik (Aufbaulehrgang). Die Bildungsgänge in den Fachrichtungen Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege werden in Vollzeit- und in Teilzeitform angeboten und dauern jeweils drei Schuljahre. Die Ausbildung im Aufbaulehrgang Heilpädagogik dauert in Vollzeit drei Schulhalbjahre und in Teilzeit fünf Schulhalbjahre. Etwa ein Drittel der Auszubildenden (1.670) nutzt aktuell das attraktive Angebot der Ausbildung in Teilzeit. Sie sind bei einem Träger der Kinder- und Jugendhilfe angestellt, erhalten eine Vergütung und besuchen parallel die Fachschule.
Ausbildungsjahr | 2007/08 | 2008/09 | 2009/10 | 2010/11 | 2011/12 | 2012/13 | 2013/14 | 2014/15 |
Schülerinnen und Schüler der 3 Ausbildungsjahre | 1.987 | 2.473 | 3.112 | 3.792 | 4.367 | 4.723 | 4.813 | 4.652 |
Absolvierende mit Abschlusszeugnissen | 1.987 | 2.473 | 3.112 | 3.792 | 4.367 | 4.723 | 4.813 | 4.652 |
Ausbildungsjahr | 2015/16 | 2016/17 | 2017/18 | 2018/19 | 2019/20 | 2020/21 | 2021/22 | 2022/23 |
Schülerinnen und Schüler der 3 Ausbildungsjahre | 4.525 | 4.598 | 4.776 | 4.998 | 5.082 | 5.163 | 5.048 | 4.895 |
Absolvierende mit Abschlusszeugnissen | 2.538 | 2.125 | 1.664 | 1.206 | 715 | 440 | 235 | — |