Das Land Brandenburg hat eine neue Digitalplattform zur Sicherung von internationalen Fachkräften in der Pflege gestartet. Das von der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB) in Kooperation mit dem Sozialministerium und weiteren Partnern erstellte Online-Portal „Arbeiten in der Pflege“ bündelt alle notwendigen Informationen rund um die Anwerbung und Integration internationaler Pflegekräfte. Das reicht von Beratungs- und Unterstützungsangeboten, beispielsweise bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, bis hin zu Kontaktadressen und konkreten Ansprechpartnerinnen und -partnern. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können auf dem Portal für sich werben und es direkt zur Kontaktaufnahme mit potenziellen Fachkräften nutzen. Das Portal ist auf Englisch unter https://www.fachkraefteportal-brandenburg.de/en/working-in-nursing und auf Deutsch unter https://www.fachkraefteportal-brandenburg.de/als-pflegekraft-nach-brandenburg erreichbar.
Die neue Digitalplattform basiert auf Vorschlägen der „Arbeitsgruppe internationale Pflegekräfte“ des Landespflegeausschusses. Darin vertreten sind neben dem Sozial- und Gesundheitsministerium das Deutsche Kompetenzzentrum für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen (DKF), das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) sowie die in der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege zusammengeschlossenen Wohlfahrtsverbände – Spitzenverbände im Land Brandenburg, die auch die Federführung innehaben. Inhaltliche Abstimmungen fanden auch mit der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e.V. statt.
Sozialministerin Ursula Nonnemacher: „Die Fachkräftesicherung in der Pflege ist eine der großen politischen Herausforderungen unserer Zeit. Allein in der Seniorenpflege werden bis zum Jahr 2030 etwa 32.000 neue Beschäftigte benötigt – das sind rund 77 Prozent mehr, als jetzt in der Branche arbeiten. Diese Zahlen zeigen, dass wir in dem Berufssektor auf internationale Fachkräfte dringend angewiesen sind. Das neue digitale Pflegeportal soll die Tür für diese Menschen weit aufstoßen. Es bündelt alles, was Unternehmen ebenso wie Pflegende zum Thema wissen müssen – und zwar ganz gezielt für jeden einzelnen Schritt der Fachkräfteeinwanderung.“
Dr. Steffen Kammradt, Wirtschaftsförderung Brandenburg: „Mit dem neuen Bereich ,Arbeiten in der Pflege‘ im Fachkräfteportal Brandenburg bieten wir eine zentrale Online-Plattform zur gezielten Information und Anwerbung internationaler Pflegefachkräfte für Brandenburg. Es schafft eine direkte Verbindung zwischen Fachkräften, Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie Initiativen. Darüber hinaus soll das neue Angebot im Rahmen einer internationalen Kampagne gezielt beworben werden.“
Andreas Kaczynski, LIGA der Freien Wohlfahrtspflege – Spitzenverbände im Land Brandenburg: „Die Anwerbung und Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte für die Langzeitpflege ist anspruchsvoll. Sie setzt auf beiden Seiten Vorbereitung, Wissen um besondere Herausforderungen und ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit voraus. Das Online-Portal ‚Arbeiten in der Pflege‘ ist dafür ein wichtiger Informationsort im Internet. Es kann den Prozess der Integration und Einarbeitung unterstützen. Und der beginnt bereits vor dem Arbeitsvertrag in Erwartung der neuen Kolleginnen und Kollegen und endet auch nicht mit der Arbeitsaufnahme. Neben dem Spracherwerb ist der Wohnraum und die soziale Verankerung im Lebensumfeld in den Blick zu nehmen. Dafür braucht es von allen Beteiligten ein gutes Maß an Toleranz gegenüber manch Fremdem und von der ganzen Gesellschaft echte Aufnahmebereitschaft. Und all das kostet zusätzliche Zeit und Geld – Aufgaben, bei denen die Träger nicht allein gelassen werden dürfen!“
Michael Jacob, Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e.V.: „Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung sind der Schlüssel für die Sicherstellung unserer Gesundheitsversorgung – in Pflegeeinrichtungen wie in Krankenhäusern. Wir begrüßen es deshalb sehr, dass mit dem Pflegeportal den Einrichtungen und potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern ein Instrument an die Hand gegeben wird, sich in dem immer noch sehr bürokratischen Prozess besser und zielgerichteter zu bewegen. Und es ist ein Ausdruck dafür, dass das Land Brandenburg sich seiner Verantwortung bei diesem Thema bewusst ist. Es ist zu wünschen, dass das Pflegeportal somit ,nur‘ als ein, wenn auch wichtiger, Schritt zu mehr Unterstützung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen verstanden wird, die sich dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe stellen.“
Übersichtlich in Rubriken gegliedert, begleitet und unterstützt das Online-Portal Fachkräfte bei jedem Schritt einer möglichen Arbeitsaufnahme in Brandenburg. So gibt es beispielsweise Tipps, welche Pflege- und Pflegehilfskräfte besonders gesucht sind, ob die bestehenden Qualifikationen dafür ausreichen und wenn nein, wie und wo man fehlende Abschlüsse nachholen kann. Darüber hinaus gibt es Beratungsangebote zu den Themen Einreise, Arbeitserlaubnis und Deutschkursen. Auch Kontakte zu Unternehmen, die Pflegekräfte suchen, werden auf dem Portal vermittelt.
Die Gestaltung der Plattform „Arbeiten in der Pflege“ wurde vom Sozialministerium mit rund 90.000 Euro aus Mitteln des Pakts für Pflege finanziert.