Städtepartnerschaften haben in Bernau eine lange Tradition. Erst im Oktober dieses Jahres konnte die Partnerschaft zwischen Champigny-sur-Marne in Frankreich und Bernau ihr 60. Jubiläum begehen. Im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung im November haben sich nun die Stadtverordneten darauf verständigt, die bestehenden Partnerschaften der Stadt Bernau stärker zu unterstützen und für die Aktivitäten zusätzlich 15.000 Euro Haushaltsmittel bereitgestellt. So könnten zum Beispiel Aktivitäten zwischen den Partnerstädten auf Schulebene unterstützt werden.
Bürgermeister André Stahl war erst Anfang November mit einer Delegation nach Frankreich gereist. Mit seinem französischen Amtskollegen Laurent Jeanne hat er vereinbart, die partnerschaftlichen Aktivitäten weiter zu intensivieren. Vor allem sportliche, kulturelle Austausche und Erfahrungsaustausche auf Arbeitsebene sollen noch stärker stattfinden. „Ich freue mich, dass die Stadtverordneten diesen Wunsch teilen. Denn eine Partnerschaft lebt vom Engagement der Bürger vor Ort“, so der Bürgermeister.
Vom 10. bis zum 13. November 2022 war eine Bernauer Delegation – bestehend aus Bürgermeister André Stahl, Stadtverordnetenvorsitzendem Daniel Sauer, Sozialdezernentin Yvonne Dankert-Schmidt, Frakima-Leiterin Anja Schreier und Partnerschaftsbeauftragte Fanny Behr – in Frankreich zu Gast. „Unsere Partnerstadt hatte uns eingeladen, um mit uns gemeinsam das Jubiläum 60 Jahre Champigny und seine Städtepartnerstädte zu begehen“, so Fanny Behr. Die Bernauer Delegation war auch Teil der Festzeremonie am 12. November 2022, wobei Champigny-sur-Marne das Partnerschaftsgelöbnis mit seinen beiden anderen Partnerstädten Musselburgh (Schottland) und Rossignano Marritimo (Italien) erneuerte. „Unsere Partnerschaft und Zusammenarbeit hatten wir ja bereits im Oktober feierlich in einem Festakt erneuert“, erinnert André Stahl. In Frankreich erhielten alle anwesenden Bürgermeister zudem die Ehre, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen.
Alle Bürgermeister nahmen am 11. November 2022 am offiziellen Gedenken an den Waffenstillstand von 1918 teil. Seit 1946 findet das Gedenken an den Waffenstillstand des Ersten Weltkrieges auf dem Platz Jean-Baptiste Clement statt. Für Champignys Bürgermeister Laurent Jeanne hatte die diesjährige Gedenkfeier aufgrund der Teilnahme der Partnerstädte eine europäische Note. „Jetzt, wo der Krieg nach Osteuropa zurückgekehrt ist, brauchen wir den Geist der Solidarität mehr denn je“, so Laurent Jeanne. Für Bernaus Bürgermeister André Stahl war es eine sehr große Ehre, an diesem geschichtsträchtigen Tag in Champigny Gast sein zu dürfen und dieser offiziellen Gedenkfeier beizuwohnen. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung Daniel Sauer legte er einen Kranz nieder. In seinem Grußwort betonte der Bürgermeister, dass der schlimmste Feind des Friedens das Vergessen ist. „Im Rahmen unserer Partnerschaft können wir viel dazu beitragen, das interkulturelle Verständnis zu fördern – insbesondere im Bereich Bildung, Sport und Kultur“, so André Stahl.
Champigny und Bernau haben als wachsende „Vororte“ von Paris beziehungsweise Berlin ähnliche Herausforderungen zu meistern. Im Bereich Verkehrsinfrastruktur ist Champigny Teil des Megaprojektes „Grand Paris Express“ – 68 neue Metrobahnhöfe entstehen im Großraum Paris in den kommenden Jahren, zwei davon in Champigny. „Es war für uns durchaus beeindruckend, dieses riesige Projekt bei einer Baustellenführung vorgestellt zu bekommen. Die Dimension ist beachtlich. Dieses Projekt wird unserer französischen Partnerstadt einen enormen Entwicklungsschub geben“, ist André Stahl überzeugt.
Bernau pflegt partnerschaftliche Kontakte zu den Städten Champigny-sur-Marne in Frankreich, zur polnischen Stadt Skwierzyna und zum nordrhein-westfälischem Meckenheim.