Bernau: Das Warten auf die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes hat ein Ende. Die Fördermittel in Höhe von fast 600.000 Euro für das insgesamt 1,3-Millionen-Projekt stehen bereit. Einen entsprechenden Fördermittel-Bescheid erhielt Bürgermeister André Stahl am Freitag, dem 31. Januar, aus den Händen von Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg (MIL).
Der Sommerhitze und dem Starkregen trotzen
„Auf dem Bernauer Bahnhofsvorplatz treffen verschiedene klimabasierte Problemfelder aufeinander. Er liegt inmitten des Stadtzentrums und ist zu einem hohen Grad versiegelt, so dass die Sommerhitze zu einer extremen Aufheizung der Fläche führt. Starkregen setzt dem Platz ebenfalls zu“, berichtet Bürgermeister André Stahl dem Minister im Rahmen des Treffens. „Deshalb ist es dringend notwendig, dass wir diesen Problembereich nun angehen und klimarobust umgestalten“, so der Bürgermeister. Dunja Marx, Dezernentin für Bau-, Gebäude- und Stadtplanungs- und Infrastrukturangelegenheiten erklärte, was im Rahmen der halbjährigen Umbauphase geschehen soll. „Der gesamte Platz wurde bereits 2013 schon einmal gestaltet. Aber damals standen andere Themen im Fokus, auch galt etwas anderes als modern. Im Rahmen des Projektes Bernau.Pro.Klima hatten wir diesen Platz intensiv überprüft. In diesem Jahr werden auf dem Platz Entsiegelungen und umfangreiche Baumpflanzungen stattfinden. Es werden Silberlinden, Zerreichen und Lederhülsenbäume gepflanzt“, so die Dezernentin.
Konkret überreichte der Minister für den Umbau 586.000 Euro an die Stadt Bernau: „Ich freue mich, Bernau einen Fördermittelbescheid aus dem Programm ,Nachhaltige Stadtentwicklung´ übergeben zu können. Damit kann der ersehnte Umbau des zentralen Platzes zu einem Ort, der dem Klimawandel angepasst ist mit viel Grün- und Freiflächen sowie mehr Aufenthaltsqualität starten.“
Baubeginn im Mai
„Wir beginnen mit den Bauarbeiten im Monat Mai“, kündigt Torsten Balk, Sachgebietsleiter Tiefbau/Grünflächen im Bauamt der Stadt, an. „Teilflächen des Bahnhofsvorplatzes sollen entsiegelt und begrünt werden, um die Hitzebelastung zu reduzieren. Durch Ausstattungselemente verbessern wir zusätzlich die Aufenthaltsqualität“, skizziert er die Planungen.
Die Bernauerinnen und Bernauer waren in die konkrete Entscheidung über „ihren“ Bahnhofsvorplatz – als dem „Leuchtturm“ im Projekt Bernau.Pro.Klima. – einbezogen. Sie konnten per Mausklick auf der städtischen Website zwischen zwei Entwürfen auswählen. Die Siegervariante ist insbesondere von großkronigen Bäumen geprägt: Neue klimarobuste Bäume sollen auf dem Bahnhofsvorplatz für eine natürliche Atmosphäre und für schattige Sitzmöglichkeiten sorgen. Vom Bahnhofsgebäude führt eine Baumallee in Richtung Altstadt.
Es sprudelt künftig am Bahnhofsvorplatz
Große und kleine Bernauerinnen und Bernauer können sich außerdem auf eine begehbare Wasserspielfläche mit Fontänen und Sitzbänken zwischen dem Bahnhofsgebäude und dem Fahrradparkhaus freuen. Gleich daneben sorgen ein Trinkwasserbrunnen und ein Kneipp-Armbadebecken ebenfalls für Erfrischung. Darüber hinaus entsteht ein berankter Laubengang (Pergola) mit fünf Sitzbänken im Bereich des Bahnhofsaufzugs. Der Gang erhält einen versickerungsfähigen Belag.
„Bei den Planungen haben wir an zahlreiche Fahrradanlehnbügel, Abfalleimer und Sitzmöglichkeiten sowie einen Fahrgastunterstand in Höhe der Musikschule gedacht“, versichert Torsten Balk.
Die Stadt investiert in diese Maßnahme knapp 1,3 Millionen Euro. Davon kommen fast 600.000 Euro aus dem Förderprogramm Nachhaltige Stadtentwicklung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, kofinanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Umgestaltung des Platzes soll Ende 2025 abgeschlossen sein.