Der Barnim wächst und mit ihm auch der Bedarf an Schulplätzen im gesamten Landkreis. Politik und Verwaltung haben sich auf den Weg gemacht, die Kapazitäten in der Barnimer Bildungslandschaft deutlich zu erhöhen. Als eines von mehreren Schulbauvorhaben entsteht an der Eberswalder Straße inmitten der Kreisstadt ein komplett neuer Schulcampus. Nach Fertigstellung und Bezug einer Interimslösung auf dem nahegelegenen Schulcampus im Eberswalder Stadtteil Finow sowie der Beräumung des für den Neubau vorgesehenen Areals hat das Großprojekt nun den nächsten Meilenstein erreicht.
Am Mittwoch, den 5. Juni 2024, unterzeichneten Bürgermeister Götz Herrmann und Landrat Daniel Kurth vor Ort auf dem Gelände an der Eberswalder Straße 106-108 den städtebaulichen Vertrag zur Errichtung des neuen Schulcampus. Wenige Tage zuvor, in der Sitzung vom 30. Mai 2024, wurde der Abschluss des Vertrags gemeinsam mit dem entsprechenden Bebauungsplan durch die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Eberswalde beschlossen. Der Städtebauliche Vertrag dient dazu, Sachverhalte des Bebauungsplanes Nr. 530 „Schulcampus“ zu regeln, welche im Bebauungsplan nicht oder nicht im Detail festgesetzt werden können.
Der Vertrag trifft u.a. Regelungen zu infrastrukturellen Erfordernissen im Zusammenhang mit dem Bauprojekt sowie zu Maßnahmen des Natur- und Artenschutzes.
Landrat Daniel Kurth: „Die Entwicklung der Schullandschaft ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben für unseren Landkreis. Der kontinuierliche Bevölkerungszuwachs spricht für die Attraktivität, die der Barnim insbesondere auch bei jungen Familien besitzt. Diese positive Entwicklung für den Landkreis gilt es, mit der Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur nachhaltig zu gestalten. Ich freue mich sehr, dass mit Abschluss des städtebaulichen Vertrags und dem Beschluss des Bebauungsplans nunmehr Baufreiheit für die Errichtung des neuen Schulcampus in unserer Kreisstadt besteht. Mein Dank gilt der Stadt Eberswalde sowie den Stadtverordneten, mit denen wir sehr eng und konstruktiv auf das gemeinsame Ziel hinarbeiten, die Bildungslandschaft hier im Barnim kontinuierlich zu verbessern.“
Bürgermeister Götz Herrmann: „Schule, Bildung und Zukunft. Eine Vision, an der die Stadt Eberswalde und der Landkreis Barnim eng zusammenarbeiten und für die viele Weichen gestellt worden sind. Von den notwendigen planungsrechtlichen Schritten, der Beseitigung städtebaulicher Relikte bis hin zur Novellierung des Bebauungsplans sind die Voraussetzungen für dieses, für alle Beteiligten enorm wichtige, moderne Schulprojekt gelegt worden. Ich danke dem Landkreis Barnim, dass wir diese Etappe meistern konnten. Es ist ein positives Zeichen für die ganze Region – die Stadt Eberswalde und der Landkreis wachsen.“
Das Gelände für den geplanten Schulcampus dürfte vielen Eberswalderinnen und Eberswaldern noch gut bekannt sein. Bis Ende der 90er-Jahre war es der Standort des ehemaligen Finanz- und Arbeitsamtes der Stadt. Nach dem Auszug standen die Bauten rd. zwei Jahrzehnte lang leer. Mit dem Abriss der Stahlskelettruinen schlugen Stadt und Landkreis gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, in dem sie nicht nur den Weg für den neuen Schulcampus freimachten, sondern auch einen langjährigen Schandfleck im Eberswalder Stadtbild beseitigten.
In den kommenden Jahren soll auf dem rd. 30.000 m2 großen Areal ein neuer Schulcampus entstehen, der neben der künftigen Oberschule Eberswalde ein dreizügiges berufliches Gymnasium, eine Regionalstelle der Kreisvolkshochschule und eine Dreifeldsporthalle inklusive Außenanlagen beheimaten wird.
Bis zur Fertigstellung wird es jedoch noch einige Zeit dauern. Derzeit befindet sich die funktionelle Leistungsbeschreibung für das Großprojekt kurz vor dem Abschluss. Diese beschreibt die Grundlegenden Anforderungen an das Projekt und bildet die Grundlage für die konkrete Planung des Schulcampus sowie die anschließende Bauausführung. Eine entsprechende Ausschreibung startet in Kürze.
Um bereits kurzfristig auf den steigenden Bedarf an Schulplätzen reagieren zu können, hat der Landkreis eine temporäre Schulanlage an der Fritz-Weineck-Straße, neben dem Gymnasium Finow, errichtet. Die neue Schulanlage wurde im Systembau errichtet und entspricht allen Anforderungen an eine modern eingerichtete Lernumgebung. Von der Wärmeisolierung über die technische Ausstattung bis zum Brandschutz erfüllt das Gebäude sämtliche Standards moderner Schulbauten. Dazu gehören u.a. Whiteboards in allen Fachunterrichtsräumen, ergonomische Arbeitsplätze, eine Schulkantine mit Warmausgabe und Spülküche sowie Sanitäranlagen.
Pünktlich zum Schuljahresbeginn 2022/23 ist der Schulbetrieb in der temporären Schulanlage im Eberswalder Ortsteil Finow mit drei 7. Klassen gestartet. Kürzlich wurde die Anlage in einem zweiten Bauabschnitt noch einmal um zusätzliche Räume erweitert. Nach Fertigstellung der Inneneinrichtung werden pünktlich zum Start des kommenden Schuljahres die nächsten Jahrgänge an der Oberschule Eberswalde starten.