- 11.564 Menschen in Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet
- 49 Menschen weniger arbeitslos als im Vormonat
- Bei sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung weiterhin gegenläufige Entwicklung in Barnim und Uckermark
Constanze Hildebrandt, Leiterin der Agentur für Arbeit Eberswalde, zur aktuellen Situation am Arbeits- und Ausbildungsmarkt:
„Die Entwicklung am Arbeitsmarkt stagniert. Insgesamt waren im Juni 11.564 Menschen im Agenturbezirk Eberswalde arbeitslos gemeldet, nur 49 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres gibt es 323 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote liegt wie schon im Mai bei 7,2 Prozent.
Wir hatten uns im Frühjahr insgesamt etwas mehr Bewegung am Arbeitsmarkt gewünscht, da in den nun folgenden Sommermonaten erfahrungsgemäß wieder weniger Menschen eine neue Beschäftigung aufnehmen.
Der Blick auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zeigt weiterhin ein geteiltes Bild in unserer Region. In der jüngsten Veröffentlichung der Dezember-Daten 2023 gibt es 92.327 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Barnim-Uckermark. Im Barnim ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zum Dezember 2022 um 285 auf 53.270 gestiegen. In der Uckermark ist im gleichen Zeitraum ein Rückgang um 125 auf 39.057 zu verzeichnen.
20.831 und damit die meisten Arbeitskräfte im Agenturbezirk Eberswalde sind im Gesundheits- und Sozialwesen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 12.198 sind es im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und an dritter Stelle folgt das verarbeitende Gewerbe mit 10.740 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Um den Bestand an Arbeits- und Fachkräften in unserer Region zu sichern, bedarf es einer kontinuierlichen Ausbildung junger Menschen, die sich vorstellen können, auch künftig in Barnim oder Uckermark zu arbeiten und zu leben. Während im Barnim zwischen 2002 und 2022 die Bevölkerungszahl um rund 19.500 gestiegen ist, verzeichnet die Uckermark einen Bevölkerungsrückgang von knapp 28.000 Menschen. Da zählt gerade in der Uckermark jeder einzelne Jugendliche und junge Erwachsene, der in seiner Heimat verwurzelt ist und hier seine Zukunft sieht. Das ist im Barnim ganz ähnlich, da hier die Unternehmen in Sachen Azubi-Suche mehr als in der Uckermark im direkten Wettbewerb mit den Berliner Ausbildungsbetrieben stehen.
Die Besetzung der gemeldeten, noch freien Lehrstellen in Barnim und Uckermark ist deshalb in enger Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben unsere wichtigste Aufgabe in den Sommermonaten. Es geht darum, die noch unversorgten Ausbildungssuchenden bestmöglich zu beraten, ihre Stärken richtig einzuschätzen und sie zu motivieren eine Ausbildung zu beginnen. Und das nicht nur im Traumberuf, sondern im Fall der Fälle auch einen Plan B zu verfolgen. Keine leichte Aufgabe für die Beratungsfachkräfte der Arbeitsagentur und der regionalen Jobcenter. Erst auf der jüngsten Lehrstellenbörse im Familiengarten Eberswalde war zu erleben, dass mancher Ausbildungssuchende wirklich noch keine Orientierung hat, in welche Richtung er beruflich starten möchte. Wir haben Verständnis dafür, dass mancher nach dem Schulabschluss erst einmal Luft holen und sich auf dem Ausbildungsmarkt umschauen möchte. Unser Tipp für alle jene, die trotzdem noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen möchten: Bitte kommt schnellstmöglich zur Berufsberatung der Arbeitsagentur. Wir beraten, suchen gemeinsam nach Ideen und passenden freien Lehrstellen und wir informieren über Förder- und Überbrückungsmöglichkeiten. Dieses gemeinsame laute Nachdenken kann nach unserer Erfahrung nicht schaden, sondern verspricht zumeist interessante Anregungen für die weitere Ausbildungssuche.
Und schließlich lädt die Arbeitsagentur am 28. August alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die bis dahin noch nicht wissen, wie es nach dem Sommer weitergehen könnte, zu einer weiteren Last-Minute-Aktion ein. Gemeinsam mit den regionalen Jobcentern sowie der IHK und HWK aus Ostbrandenburg informieren wir an diesem Tag von 13 bis 16 Uhr auf dem Hof der Arbeitsagentur in Eberswalde über alle noch freien Ausbildungsplätze 2024 in der Region und darüber hinaus.
Im Juni waren im Agenturbezirk Eberswalde noch 793 bei der Arbeitsagentur oder den Jobcentern gemeldete Jugendliche ohne Ausbildungsvertrag. Dem gegenüber standen 736 gemeldete, unbesetzte betriebliche Ausbildungsplätze.“
Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Eberswalde
11.564 Frauen und Männer waren im Juni in den Landkreisen Barnim und Uckermark arbeitslos gemeldet. Das sind 49 weniger als im Vormonat und 323 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt im Juni bei 7,2 Prozent. Das entspricht dem Vormonats- und dem Vorjahreswert.
1.116 Jugendliche unter 25 Jahren – 3 mehr als im Vormonat – waren im Juni arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 66 Jugendliche mehr. 329 arbeitslose Jugendliche werden von der Agentur für Arbeit Eberswalde betreut (Arbeitslosengeld) und 787 von den Jobcentern Barnim und Uckermark (Bürgergeld). Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen unter 25 Jahren liegt wie schon im Mai bei 8,4 Prozent und damit auch genauso hoch wie im Juni des Vorjahres.
Der Arbeitsmarkt in den Landkreisen Barnim und Uckermark
Im Landkreis Barnim waren im Juni 5.338 Arbeitslose gemeldet, darunter 64,8 Prozent (3.459) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es im Barnim 4 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 25 Arbeitslose weniger als im Vorjahresmonat. Im Barnim liegt die Arbeitslosenquote im Juni wie schon im Mai bei 5,2 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Im Landkreis Uckermark waren im Juni 6.226 Arbeitslose gemeldet, darunter 77,2 Prozent (4.809) Empfänger des Bürgergeldes. Insgesamt gab es in der Uckermark 45 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 348 Arbeitslose mehr als im Vorjahresmonat. In der Uckermark liegt die Arbeitslosenquote bei 10,7 Prozent. Das entspricht gegenüber dem Vormonat einem Rückgang um 0,1 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat einem Anstieg von 0,2 Prozentpunkten.