In den letzten Jahren stiegen die Immobilienpreise erst langsam und zuletzt rasant an. Die Bauzinsen sanken parallel dazu auf zuletzt um 1%. Dadurch konnten sich viele Familien verstärkt Eigentum leisten. Nicht selten war es günstiger, zu kaufen, als zu mieten. Gerade im letzten Jahr haben wir noch einmal ein historisches Hoch für die Verkaufspreise erlebt. Um so härter kam der Schock in diesem Jahr.
Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde mittlerweile mehrfach angehoben, weitere Zinserhöhungen für dieses Jahr sind bereits angekündigt. Danach richten sich auch die Bauzinsen. Mittlerweile sind wir bei durchschnittlichen 4 Prozent. Damit muss ein Käufer mit durchschnittlich 6 % für Zinszahlung und Tilgung rechnen. Bei einem Kaufpreis von 500.000,- € sind das jährlich 30.000,- €, monatlich also 2.500,- €. Hier kommen noch die üblichen Nebenkosten wie Strom, Heizung, Wasser, Abwasser etc. Ebenso die weiteren Lebenshaltungskosten. Damit ist ein großer Teil der Kaufinteressenten weggebrochen, da sie sich diese Raten einfach nicht mehr leisten können.
Das drückt tatsächlich auf die Kaufpreise. Seit 2010 ist erstmals eine Kaufpreis-Senkung zu beobachten. Ein großes Immobilienportal gibt hier allerdings auch eine deutliche Spreizung an, je nach Lage der Immobilie, ihres Standards und ggfs. Modernisierungsgrades und insbesondere ihres energetischen Zustands.
So verlieren unsanierte Häuser und Wohnungen gegenüber modernisierten und energetisch zukunftsfesten und ertüchtigten Immobilien massiv an Wert. Die Kaufpreise für Immobilien mit der Energieeffizienzklasse C und D sollen im Schnitt 7-15 %, teilweise auch noch deutlich mehr, gegenüber Immobilien der Enereffizienzklassen A-B gefallen sein. Die ebenfalls stark gestiegenen Baukosten machen Häuser im roten Bereich der Skala (E-H) in Zukunft noch unattraktiver für mögliche Käufer. D.h. die Schere wird künftig voraussichtlich noch größer sein.
Wer jetzt jedoch meint, er hätte die guten Verkaufspreise bereits komplett verpasst, dem sei zur Beruhigung gesagt, dass die Kaufpreise sich immer noch auf dem Niveau von Mitte des Jahres 2021 bewegen. Damit sind sie immer noch deutlich höher als in den Jahren, bspw. im Barnim um ca. 70 % gegenüber den Durchschnittspreisen von 2008.
Wenn Sie also den Verkauf Ihrer Immobilie erwägen, sollten Sie dies ggfs. bald angehen. Die bereits angekündigten Leitzinserhöhungen verteuern Immobilienkredite sicher noch mehr und wirken sich damit möglicherweise auch weiter negativ auf die Kaufpreise aus.
Haben Sie Fragen zum Immobilienverkauf oder möchten wissen, welche Möglichkeiten es noch gibt? Dann kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern. – Jana Braun