Bernau: „Es war ein Mann, der hatte drei Söhne, davon hieß der jüngste der Dummling und wurde verachtet und verspottet und bei jeder Gelegenheit zurückgesetzt …“, las Bürgermeister André Stahl den Vorschulkindern der Kita Pankewichtel am Dienstag, dem 19. Dezember, im gemütlich verdunkelten Kantorhaus vor. Andächtig lauschten die Mädchen und Jungen dem Bürgermeister als Geschichtenerzähler. Museumsmitarbeiter Leo Grabsch drehte derweil bedächtig am alten Filmprojektor und zeigte – passend zum Text – den DEFA-Rollfilm zu Grimms Märchen von der goldene Gans.
Zuvor hatten die „Pankewichtel“ vor dem Historischen Rathaus „ihr“ Fenster geöffnet und anhand des typischen Details das Märchen erraten. „Eine Ente“, rief ein Kind begeistert, als Museumsleiterin Franziska Radom das Tier-Bild zeigte, dem das Märchen seinen Namen gab. „Das ist doch eine goldene Gans“, wurde der Steppke von einem anderen Kind aufgeklärt. Und schon war das Rätsel um das 19. Kalendertürchen gelöst: Das Märchen von der goldenen Gans galt es zu erraten.
Nach dem Türchenöffnen ging es schnurstracks ins Kantorhaus an der Tuchmacherstraße 13.
Filmvorführung im Kantorhaus
Die Museumsmitarbeiter haben den alten Projektor entstaubt und die DEFA-Rollfilme aus dem Depot geholt. „Wir verwandeln das älteste Wohnhaus in Bernau für die Kita-Kinder oder Grundschüler in der Adventszeit in einen behaglichen Kinosaal“, berichtet Museumsleiterin Franziska Radom.
Das Märchen, das die Mädchen und Jungen am Historischen Rathaus hinter „ihrer Zahl“ aufgedeckt haben, wird ihnen als Rollfilm in einer 15-20-minütigen Vorführung gezeigt. Mitarbeiter des Museums bedienen den Filmprojektor und rollen in Handarbeit die Bilder ab, während das Stadtoberhaupt oder die Museumsleiterin das Märchen vom gestiefelten Kater, Rumpelstilzchen, Schneeweißchen und Rosenrot, Dornröschen, König Drosselbart oder von der goldenen Gans vorlesen.
Spielzeugausstellung im Museum
Nach dem Film haben die Kinder die Möglichkeit, sich die Ausstellung „Von Eisenbahn und Puppenstube – Eine Reise durch die Spielzeuggeschichte“ im Henkerhaus, Am Henkerhaus 1, anzusehen und zu entdecken, womit ihre Urgroßeltern und Großeltern gespielt haben.
Das Angebot ist für Bernauer Kitas und Schulen kostenfrei.