Schorfheide: Mit einem feierlichen Scherenschnitt und der Schlüsselübergabe von Architektin Manuela Mathäs vom Architekturbüro Spreeplan an Schorfheides Bürgermeister Wilhelm Westerkamp wurde am 14. März 2024 das neue Dorfgemeinschaftshaus in Finowfurt eröffnet. Zur offiziellen Einweihung waren Vertreter der Gemeinde, des Landkreises Barnim, des Ortsbeirates Finowfurt, des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung, der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Barnim sowie der Baubetriebe und künftigen Nutzer des Hauses gekommen.
Bürgermeister Wilhelm Westerkamp begrüßte die Gäste und führte noch einmal kurz durch die Geschichte und den Ablauf der Sanierung des Gebäudes in der Hauptstraße 116. Hier sind in den letzten vier Jahren im Erdgeschoss des Gebäudes Büros und Räumlichkeiten für den Finowfurter Ortsvorsteher, den Finowfurter Ortschronisten, die Schiedsstelle, den Personalrat der Gemeinde, den Förderkreis Burkina Faso sowie eine kleine Bibliothek entstanden. Im Obergeschoss gibt es nun einen großen Multifunktionsraum. „Ich wünsche mir, dass das Haus nun auch mit Leben erfüllt wird“, sagte der Bürgermeister und verwies auf die künftige Nutzung des Saales für Trauungen, Sitzungen, Seminare, Vorträge oder Kulturveranstaltungen. Zugleich wünsche er sich, dass es hier künftig auch Veranstaltungen für die Seniorinnen und Senioren aus der gesamten Gemeinde geben werde.
Der Bürgermeister dankte zudem allen beteiligten Firmen, insgesamt waren mehr als 40 Unternehmen in den unterschiedlichen Gewerken am Umbau des Gebäudes beteiligt. Im Haus wurden fast ausschließlich ökologische Baustoffe verwendet, wie zum Beispiel Schaumglasschotter, Blähglas, Schilf und Lehm. Der Fachwerkcharakter des ortsbildprägenden Gebäudes konnte vollständig beibehalten werden. Das Gebäude ist barrierefrei, in das Obergeschoss führt ein neuer Fahrstuhl.
Zu den Eröffnungsgratulanten gehörte auch Barnims Landrat Daniel Kurth. Er äußerte seine Freude, dass der Landkreis mit rund 980.000 Euro aus dem Kreisentwicklungsbudget zum dem Projekt beitragen konnte. Weitere 900.000 Euro Fördergeld erhielt die Gemeinde über das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) in Prenzlau aus dem LEADER-Programm der EU für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Die LELF-Vertreterin Gerlinde Peper bezeichnete den Umbau als optisch bestens gelungen. „Hier wurde ein Kleinod erhalten. Es ist schön, dass es wieder nutzbar gemacht werden konnte“, lobte sie das Projekt.
Finowfurts Ortsvorsteher Christoph Raschke beschrieb den Umbau des Gebäudes angesichts der erheblichen Verzögerungen durch notwendige Umplanungen und Kostensteigerungen mit dem Spruch „Der Weg ist das Ziel“. Trotz der Bedenken von Finowfurtern, die an ihn herangetragen wurden, habe man nun „ein schönes Gebäude“, das mit Leben erfüllt werden soll.
Der Umbau des Finowfurter Dorfgemeinschaftshauses war mit erheblichen Verzögerungen zum ursprünglich geplanten Zeitrahmen verbunden. Nach der Entdeckung des sogenannten Echten Hausschwamms mussten zahlreiche Holzteile ausgetauscht werden. Außerdem gab es wie bei vielen anderen Bauvorhaben durch Corona und den Ukraine-Krieg Probleme bei den Materiallieferungen. Notwendige Umplanungen und Preissteigerungen führten zu Kostenerhöhungen für Bau und Planung auf insgesamt rund 3,4 Millionen Euro. Die erhöhten Baukosten für die Gemeinde konnten allerdings durch zusätzliche Fördermittel teilweise kompensiert werden.
Für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger findet am Sonnabend, den 16. März 2024, ein Tag der offenen Tür statt. Von 10 bis 16 Uhr kann man sich dann persönlich ein Bild vom Gebäude mit der ehemaligen Bezeichnung „Müllers Ruh“ machen. Es wird Führungen und weitere Erläuterungen zum Haus und den ausgeführten Bauarbeiten geben.