Liebe Eberswalderinnen und Eberswalder,
ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Ich hoffe, Sie alle verbringen gerade erholsame Tage; haben Zeit und Muße, auf das vergangene Jahr zurückzuschauen sowie Kraft und Motivation für das in wenigen Tagen beginnende 2023 zu schöpfen.
Im April wurde ich zum neuen Bürgermeister meiner Heimatstadt gewählt – für dieses Vertrauen bin ich nach wie vor sehr dankbar und versuche, es jeden Tag mit guten Entscheidungen für unsere Stadt zurückzugeben. Die Herausforderungen, vor die nicht nur wir in diesen Krisenzeiten gestellt sind, sind enorm. Die Auswirkungen des andauernden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine treffen uns alle in unterschiedlichsten Formen, zum Beispiel mit zum Teil drastischen Preissteigerungen.
Aber auch mit den vielen Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Zerstörung zu uns gekommen sind. Sie wurden herzlich und solidarisch in unserer Mitte empfangen – dafür gebührt Ihnen allen ein großer Dank! Einmal mehr hat Eberswalde gezeigt, dass die Menschen in unserer Stadt in der Not über politische und gesellschaftliche Grenzen hinweg an einem Strang ziehen, um anderen Menschen zu helfen. Dieses Engagement und die Hilfsbereitschaft, berühren mich und machen mich stolz auf unser Eberswalde. Doch noch viel mehr hat sich 2022 in unserer Stadt bewegt. Mit Unterstützung der Stadtverordneten konnten wir endlich die Ärztesituation verbessern. Auch wenn hier sicherlich noch ein weiter Weg vor uns liegt, hat sich doch gezeigt, dass es uns als Stadt gut gelingen kann, mit gezielten Maßnahmen Ärztinnen und Ärzte für Eberswalde zu gewinnen. Kulturell haben 2022 nicht nur Ausstellungen mit Werken von Carl Blechen und Otto Nagel unsere Stadt bereichert; bei zahlreichen Festen und Veranstaltungen konnten Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, endlich wieder zusammenkommen und gemeinsam das Eberswalder Leben genießen. Ob Stadtpromenaden-, Jazz-, Klassik-, Schlager-, Chormusik- oder Rockkonzerte, „FinE on the road“ oder „Essen ist fertig!“: Eberswalde ist lebendig und vielfältig. In jeder Hinsicht.
Im Bereich soziale Infrastruktur und Stadtentwicklung konnte ebenfalls so manches vorangetrieben werden! Im Brandenburgischen Viertel nähert sich unser neuer Hort in Holzbauweise in der Kyritzer Straße seiner Vollendung. Die Grundschule in Finow erhielt mit dem „Schneckenhaus“ ihren lang ersehnten Erweiterungsbau. In Kupferhammer, der Max-Lull- und auch der Carl-von-Ossietzky-Straße wurden neue und wichtige Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen gestartet beziehungsweise abgeschlossen. Mit dem Fördermittelbescheid für den „RadBrückenSchlag“ fiel der Startschuss für ein außergewöhnliches Leuchtturmprojekt: Diese Rad- und Fußgängerbrücke wird die erste Solarbrücke im Land Brandenburg und soll unseren Zoo und den Süden der Stadt besser und direkter an den Hauptbahnhof und unser in diesem Jahr eingeweihtes Fahrradparkhaus anschließen. Nicht zu vergessen das größte Holzmodulwerk Deutschlands, welches im TGE entstehen und viele Arbeitsplätze in Eberswalde schaffen wird. Auch in dem Bereich Bürgerbeteiligung hat sich einiges in diesem Jahr getan: Der ZukunftsRat, die Einwohnerversammlungen, die neu eingeführten Bürgermeistersprechstunden oder auch die digitalen Beteiligungsplattformen zur Stadtentwicklung – sie alle zeigen, wie wichtig die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger sind. Sie geben wichtige Impulse für uns als Verwaltung, in welche Richtung wir gemeinsam Eberswalde entwickeln wollen und sollen. In diesem Zusammenhang freue ich mich auch über den sehr erfolgreichen ersten „Tag der Vereine“, der im August zeigte, wie breit das Ehrenamt bei uns aufgestellt ist. Im kommenden Jahr wird Eberswalde im Rahmen des „Host Town Program“ für die Special Olympics 2023 in Berlin eine Delegation aus St. Vincent und den Grenadinen empfangen und beherbergen. Ich freue mich sehr, dass wir bei dieser Gelegenheit einmal mehr zeigen können, dass wir eine bunte, vielfältige und weltoffene Stadt sind. In der Stadtverwaltung wird es ab dem 1. Januar 2023 mit unserem Referenten für Bürgerkontakte und Vereinsleben einen neuen Ansprechpartner geben, der diese Themen so vielen Eberswalderinnen und Eberswaldern wie möglich zugänglicher und präsenter machen wird. Und noch mehr haben wir uns für 2023 vorgenommen: Mit der „AG Wohnen“ wollen wir mittelfristig die Entwicklung unserer Stadt noch besser koordinieren und damit noch mehr Einfluss darauf nehmen, dass sich unser Eberswalde in die richtige Richtung entwickelt. Sicherlich wird auch 2023 ein Jahr voller Herausforderungen werden. Das zurückliegende Jahr hat aber gezeigt, wie gut sich Eberswalde – auch dank Ihnen – in solchen Situationen schlägt, so dass ich voller Hoffnung und Zuversicht auf das neue Jahr schaue. Lassen Sie uns gemeinsam auch weiterhin für unsere Stadt arbeiten, einsetzen und einbringen. Sie gemeinsam mit Ihnen zu gestalten und zu entwickeln – das ist ein schöner Vorsatz für 2023! Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch in das neue Jahr und alles Gute für Sie und Ihre Lieben.
Ihr Götz Herrmann
Bürgermeister