Britz-Chorin-Oderberg:Im Beisein des Künstlers Gunter Demnig wurden am 5. Oktober neue Stolpersteine in Oderberg verlegt. Sie erinnern an das Schicksal zweier Söhne der Stadt.
Am Donnerstag, den 5. Oktober 2023 besuchte Gunter Demnig die Stadt Oderberg um zwei Stolpersteine zu verlegen.
Vor dem Haus der Angermünder Straße 6 findet sich nun die Erinnerung an Joseph Emil Gobitz. Der Sohn eines jüdischen Geschäftsmannes floh 1936 nach Frankreich, wurde 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet.
Ein weiterer Stein wurde vor dem Haus der Angermünder Straße 53 verlegt. Hier erblickte 1904 Walter Blumenthal das Licht der Welt, den die Nationalsozialisten 1941 nach Łodz (Litzmannstadt) deportieren und dann 1942 in Chełmno (Kulmhof) ermordeten.
Begleitet von zahlreichen Bürger:innen der Stadt Oderberg, der ehrenamtlichen Bürgermeisterin sowie Vertreter:innen des Amtes Britz-Chorin-Oderberg erinnerte der Oderberger Matthias Bietz während der Verlegung mit bewegenden Worten an das Schicksal der beiden Männer und ihre Familien. Die Bürgermeisterin Martina Hähnel dankte zum Abschluss Matthias Bietz für sein unermüdliches Engagement, mit dem er einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen leistet.
Die Verlegung der Stolpersteine konnte durch Spenden der Oderberger Bürgerschaft ermöglicht werden.
Die Stadt Oderberg beteiligte sich bereits zum zweiten Mal an der Aktion des Künstlers Gunter Demnig, der seit 1996 europaweit sogenannte „Stolpersteine“ – in das Straßenpflaster eingelassene Steine – verlegt.
Die Gedenktafeln sind ein Mahnmal und sollen an das Schicksal der Menschen – Juden, Sozialisten, Kommunisten – erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Freitod getrieben wurden. Auf der Oberseite der Stolpersteine befindet sich eine beschriftete Messingplatte mit Angaben zu Name, Geburtsdatum, Tag der Deportation und Ort der Ermordung.