Bernau: Nach dem jährlichen Hussitenfest macht der Stadtpark stets den Eindruck, als würde er sich von den zahlreichen Aktionen und den unglaublichen Besucherströmen, die sich im wahrsten Sinne des Wortes quer Beet über das Festgelände wälzen, nicht wieder erholen. Dass dem nicht so ist, dafür sorgt das Sachgebiet Grünunterhaltung der Stadt mit einer Verjüngungskur des etwa 58.000 Quadratmeter großen Geländes.
Sofort nachdem die Stände, Buden, Karussells und sonstige Gerätschaften aus dem Park geräumt wurden, rücken die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs und die beauftragte Gartenservice-Firma an, um der grünen Lunge mitten in der Stadt wieder Leben einzuhauchen. Da gilt es, jede Menge Müll fortzuschaffen, Pferdeäpfel und Stroh zu beseitigen, die zurückgebauten Spielgeräte wieder aufzustellen, die Beete von den Resten der niedergetretenen Blumen zu befreien – und dies alles möglichst schnell und geräuschlos.

„Um die Grasnarbe stark zu machen, düngen wir den Rasen zweimal jährlich mit organischem Dünger“, berichtet Ivonne Bartaune, Sachgebietsleiterin Grünunterhaltung der Stadt. Ein regelmäßiges Bewässern des Parks könne aus Kostengründen jedoch nicht erfolgen. „Der ausgiebige Regen sorgte in diesem Jahr dafür, dass sich der Rasen schnell wieder erholt hat“, so Ivonne Bartaune.
Blumenbeete erstrahlen in sommerlichem Glanz
In diesem Jahr bekamen die Mitarbeiter der Firma Kasper – Baum und Garten Unterstützung beim Neubepflanzen durch vier Jugendliche vom Internationalen Bund, die den Profis halfen, den Sommerflor nach dem Hussitenfest zügig in den Boden zu bringen. Die jungen Erwachsenen hatten ein Beet und verschiedene Aufgaben zugeteilt bekommen, um es neu zu bestücken. Sie befassten sich damit, welche vorbereitenden Arbeiten nötig sind, um die Sommerblumen ansprechend und „standhaft“ in die Erde bringen zu können. Anhand eines Plans der Firma Kasper – Baum und Garten sollten die Jugendlichen Studentenblumen (Tagetes), Salvien (Salvia), Schmuckkörbchen (Cosmos), Strohblume (Helichrysum), Strandlflieder (Limonium), Inkalilie (Alstroemeria), Ziermais (Zea), Grünkohl (Brassica), Gemüse-Artischocke (Canara) und viele weitere einer Farbchoreografie folgend pflanzen. Vor dem Einsetzen musste der „Pflanztrupp“ die Sommerblumen erst einmal ausstellen, austopfen und ein „Auge für das Beet“ bekommen. Dann wurde gepflanzt, hier und da noch korrigiert und anschließend gewässert, damit die Sommerblumen anwachsen.
Qualifizierungstraining für junge Erwachsene
Die Pflanzarbeit im Stadtpark ist Teil eines Qualifizierungstrainings, das der Internationale Bund mit jungen Erwachsenen durchführt, um sie an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Die Stadt Bernau unterstützt das Projekt zum Thema „Nachhaltig leben“, indem sie praxisnahe Tätigkeiten anbietet und Einblicke in die Arbeit des Bau- und Infrastrukturamts ermöglicht.

Geplant ist noch ein Besuch auf dem Bauhof, um die Aufgaben der Mitarbeiter, die von ihnen verwendeten Maschinen und Geräte kennenzulernen. Des Weiteren soll es einen Vor-Ort-Termin im Panke-Park geben, um die Jugendlichen mit der Grundwasser-Reinigungsanlage und dem Einspeisen des gereinigten Wassers in den Teufelspfuhl vertraut zu machen. Bei einem Rundgang durch den Elysium- und Stadtpark entlang des Schwanenteichs und der Wallanlagen soll den jungen Erwachsenen die Arbeit des Sachgebiets Grünunterhaltung der Stadt nähergebracht werden.
„Anhand konkreter Beispiele, Tätigkeiten und Aufgaben der Stadt wollen wir den jungen Frauen und Männern den Blick schärfen für Themen wie Naturschutz oder Müllvermeidung, für den unmittelbaren eigenen Lebensraum, den es zu pflegen und zu erhalten gilt“, erklärt Ivonne Bartaune, Sachgebietsleiterin Grünunterhaltung der Stadt.