Zugunfälle stellen für Polizei, Feuerwehren sowie des Bevölkerungsschutzes eine besondere Herausforderung dar. Gefragt ist nicht nur ein schnelles und koordiniertes Zusammenspiel einer Vielzahl an Einsatzkräften aus unterschiedlichen Bereichen, sondern auch spezielle Fachkenntnisse im Umgang mit der Zugtechnik, den entsprechenden Bahnanlagen sowie der geladenen Fracht. Das gilt besonders dann, wenn es sich um Gefahrgutzüge handelt.
Um bestmöglich auch auf ein solches Szenario vorbereitet zu sein, beteiligten sich Feuerwehreinheiten aus dem Landkreis Barnim gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Eberswalde, Beamten der Landes- und Bundespolizei sowie Mitarbeitenden des PCK Schwedt kürzlich an einer Ausbildung an einem Gefahrstoffzug der Deutschen Bahn.
Die dreitägige Schulung wurde mit insgesamt 119 Teilnehmenden auf dem Gelände der DB AG durchgeführt. Die Ausbildung wurde in zwei Durchgängen pro Tag abgehalten, jeweils von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr und von 17:00 Uhr bis 21:00 Uhr, um möglichst vielen Teilnehmenden die Möglichkeit zur Teilnahme zu bieten.
Die Veranstaltung zielte darauf ab, das Bewusstsein für Bahnunfälle im Allgemeinen sowie für Gefahren im Zusammenhang mit Gefahrstoffen zu schärfen. Darüber hinaus wurde den Teilnehmenden das richtige Verhalten in und um Gleisanlagen vermittelt und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Einsatzkräften, darunter Polizei, Rettungsdienst, Notfallmanager der DB und Feuerwehr, gefördert.
Ein weiteres Ziel war es, den sicheren Umgang mit der in der Gefahrstoffeinheit des Landkreises Barnim verfügbaren Ausrüstung und Technik zu gewährleisten.
Die theoretische Ausbildung wurde sowohl im als auch am Gefahrstoffzug durchgeführt und von erfahrenen Mitarbeitern der DB AG, Uwe Lindenberg und Falk Grahmann, geleitet. Die Teilnehmenden zeigten sich äußerst zufrieden mit der Qualität der Ausbildung und hoben die Wichtigkeit dieser Schulungsmöglichkeit hervor.
Silvio Salvat-Berg, Kreisbrandmeister und Sachgebietsleiter Bevölkerungsschutz im Landkreis Barnim: „Um im Ernstfall den bestmöglichen Schutz der Bevölkerung gewährleisten zu können, ist es unerlässlich, dass wir uns auch auf Szenarien vorbereiten, von denen wir hoffen, dass sie nie eintreten. Wir sind überaus dankbar für die exzellente Ausbildung, die wir durch Herrn Lindenberg und Herrn Grahmann erhalten haben. Ihre Expertise sowie die Möglichkeit der praxisnahen Ausbildung an einem Gefahrstoffzug haben dazu beigetragen, unser Verständnis für den Umgang mit Gefahrstoffen und Notfällen im Bahnverkehr erheblich zu vertiefen.“
Die Gefahrstoffeinheit des Landkreises Barnim war ebenfalls aktiv an der Ausbildung beteiligt und führte sowohl theoretische als auch fachpraktische Schulungseinheiten durch. Diese Kombination ermöglichte es den Teilnehmenden, das Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden.
Alle Beteiligten bewerteten die Ausbildung durchweg positiv und zeigten großes Interesse an weiterführenden Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich. Der Landkreis Barnim freut sich über den Erfolg der Gefahrstoffzug-Ausbildung und die gestärkten Beziehungen zwischen den verschiedenen Einsatzkräften.