Nach den Kommunalwahlen in Brandenburg steht fest, dass sich der Frauenanteil in den Kommunalvertretungen auch in Märkisch-Oderland und im Barnim weiter auf einem niedrigen Niveau befindet. Simona Koß (SPD) ist gegen den Trend als ehrenamtliche Bürgermeisterin und als Mitglied des Kreistags Märkisch-Oderland mit einem deutlich verbesserten Ergebnis wiedergewählt worden. Die SPD-Bundestagsfraktion hat die mangelnde Repräsentation von Frauen in den Kommunalvertretungen zum Thema ihrer morgigen Kommunalkonferenz gemacht.
Simona Koß (SPD): „In der Kommunalpolitik werden die grundlegenden Entscheidungen unseres Zusammenlebens getroffen. Wir brauchen das Wissen und die Erfahrung aller Bevölkerungsgruppen. Deshalb ist es ein schlechtes Zeichen, dass es unter den Landräten, Bürgermeistern und auch in den Kommunalvertretungen nur dramatisch wenige Frauen gibt!“
In Brandenburg werden nur zwei von 19 Landkreisen und kreisfreien Städten von Frauen regiert. In den Kreistag von Märkisch-Oderland wurden nur 15 Frauen und 41 Männer gewählt (26,8 Prozent). In den Kreistag des Barnim wurden nur 13 Frauen und 43 Männer gewählt (23,2 Prozent), das ist nicht einmal ein Viertel der Kreistagsmitglieder.
Wie lässt sich dieser Zustand ändern? Welche strukturellen Hindernisse liegen diesem Ungleichgewicht zugrunde? Um auf diese Fragen eine Antwort zu finden, hat die SPD-Bundestagsfraktion engagierte Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker zur diesjährigen Kommunalkonferenz „Kommunen stärken, Demokratie verteidigen“ eingeladen. Ziel ist es, die Rolle, den Einfluss und vor allem die Förderung von Frauen in der Kommunalpolitik zu diskutieren.
Simona Koß: „Es ist nicht hinnehmbar, dass Frauen in der Kommunalpolitik im Jahr 2024 noch derartig unterrepräsentiert sind. Ich kenne sehr viele engagierte Frauen aus vielen verschiedenen Bereichen. Ein Großteil der ehrenamtlichen Arbeit bei uns wird von Frauen erledigt. Sie sind gut vernetzt, haben einen reichen Erfahrungsschatz und gute Ideen. Sie wären eine große Bereicherung für unsere Kommunalparlamente!“
Simona Koß weiter: „Wir sollten prüfen, auf welchem Weg wir den Frauenanteil in der Kommunalpolitik erhöhen können. Ein Weg wäre, die Kommunalpolitik selbst frauen- und familienfreundlicher zu machen. Das Aktionsprogramm „Kommune – Frauen in die Politik!“ fördert zudem die Erhöhung des Frauenanteils in kommunalen Vertretungen und Führungspositionen. Mit dem Helene-Weber-Preis 2024 hat der Bund ein starkes Zeichen gesetzt. Dieses Mal wurden 15 Kommunalpolitikerinnen aus ganz Deutschland geehrt, davon fünf SPD-Kommunalpolitikerinnen. Ich bin sehr stolz, dass mit meiner Genossin Annett Klingsporn aus Marienwerder auch eine Vertreterin aus meinem Wahlkreis darunter ist. Sie ist ein hervorragendes Beispiel für eine Kommunalpolitikerin mit Herz und Verstand!“