In der letzten Woche jährte sich zum 85.mal am 9. November die „Reichspogromnacht“! In unmittelbarer Folge dieser Nacht starben weit mehr als 1000 Jüdinnen und Juden. Der furchtbare Angriff der mörderischen Terrororganisation Hamas geschah erst vor vier Wochen, doch es ist überhaupt noch nicht abzusehen, wie viel Todesopfer zu beklagen sein werden.
Es werden Männer, Frauen und Kinder sowohl jüdischen als auch islamischen Glaubens sein, es sind und werden Juden und Palästinenser sterben, und jedes Todesopfer ist eines zu viel! Wir sagen laut und deutlich, dass keine Ideologie und keine Religion und erst recht nicht der Antisemitismus auch nur ein einziges Todesopfer rechtfertigen! Wir distanzieren uns eindeutig von rassistischen, antisemitischen und auch rechtsextremistischen Demonstrationen.
Wenn wir an unsere Vergangenheit, an unsere deutsche Geschichte denken, dann müssen wir mit tiefer Betroffenheit feststellen, dass sich der Antisemitismus wie ein roter Faden durch sie hindurch zieht. Immer wieder zeigte dieser in der Kunst seine hässliche Fratze oder trieb in der Literatur seine abscheulichen, teuflischen Blüten. Das verbrecherische Naziregime steht mit seiner unfassbaren Steigerung von kaltem Hass und einem zynisch geplanten Vernichtungsprogramm für den in der Geschichte wohl einmaligen Völkermord der Juden in Deutschland. Das Wissen von diesem Holocaust, der von uns Deutschen begangen wurde, bedeutet für uns zugleich eine schwere Last als auch eine schwere, vielleicht noch schwierigere Verantwortung.
Denn wir müssen kompromisslos dafür eintreten, dass in Zukunft in unserem Deutschland ein jüdischer Mann ohne Furcht eine Kippa tragen kann, ein jüdisches Kind ohne Angst in seine Schule gehen kann, an keine Haustür ein Davidstern geschmiert wird. Polizei und Verfassungsschutz müssen einerseits konsequent gegen antisemitische, antiisraelische, gegen islamistische und terroristische Demonstrationen vorgehen, wie sie bereits in einige deutschen Städten stattgefunden haben. Andererseits müssen auch wir unsere Stimme in unseren Kreisen immer wieder klar und deutlich erheben.
Jeder Aufruf zu Gewalt ist Unrecht und verboten. Auch wenn wir wissen, wie schwierig bis unmöglich es manchmal ist, gegen einen verblendeten und brüllenden Fanatiker zu argumentieren, dürfen wir nicht klein beigeben. Noch so viele „Fake News“ aus den Social Media können sachlich belegte Fakten und wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse vom Tisch wischen, wenn sie differenziert und mit Respekt vorgelegt werden.
Wir haben eine schwierige Aufgabe, packen wir’s an!