Bernau: Knapp 800 Besucher nutzten die Gelegenheit, sich die Ausstellung „Zauberhaft“ vom 12. Mai bis 1. Juni im Kantorhaus an der Tuchmacherstraße 13 anzusehen. Malereien, Zeichnungen, Aquarelle, Plastiken, Studien, Illustrationen und erstmalig auch Filzarbeiten präsentierte die dritte Gemeinschaftsausstellung der 13 bildenden und angewandten Kunstkurse der FRAKIMA-Werkstatt.
„Ich bin begeistert, was die Hobbykünstler im Rahmen der FRAKIMA-Kurse ‚gezaubert‘ haben“, sagte Paul, ein 18-jähriger Neubernauer, der am letzten Ausstellungstag noch die Möglichkeit nutzte, sich die Exposition anzuschauen. Er ließ sich von den zahlreichen Werken verzaubern und fand den Titel für die Ausstellung sehr treffend gewählt.
110 kleine und große Kursteilnehmer aus dreizehn FRAKIMA-Kursen der Disziplinen Keramik und Plastik, Malen und Zeichnen, freie Kunst und Filzen hatten sich seit September 2023 mit dem Thema „Zauberhaft“ auseinandergesetzt. Die jüngste Künstlerin unter ihnen ist 7 Jahre alt, die älteste bereits hochbetagt. „Die Kursteilnehmer haben sich in Märchen und Geschichten vertieft, mit Sternen, Drachen und Fröschen beschäftigt, zauberhaftes Material aus dem Wald mitgebracht … Die Bandbreite der Auseinandersetzung mit dem Thema war groß und produktiv“, berichtet Anja Schreier, Leiterin der FRAKIMA-Werkstatt.
So haben die Kinder und Jugendlichen des Kunstkurses von Andrés Felipe Uribe Càrdenas Bücher in Form von Schriftrollen hergestellt, auf denen sie Zaubersprüche verewigt haben, um sich der Medien- und Sprachgeschichte anzunähern. Die Malereikurse von Roswitha Hindemith experimentierten mit Acrylfarben und arbeiteten mit verschiedensten Materialien, Strukturen und Vergoldungen. Entstanden waren überraschende, vielfältige und farbenfrohe Arbeiten, zarte und ausdruckstarke Plastiken sowie feine Wollarbeiten, die die Ausstellungsbesucher beeindruckten.
„Im Nachgang zur Ausstellung möchte ich mich bei den Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern nicht nur für die wunderschönen Kunstwerke bedanken, sondern auch für ihr ehrenamtliches Engagement bei den Ausstellungsdiensten. So konnten Kindergruppen betreut, Führungen organisiert und die Besucherinnen und Besucher durch die Exposition begleitet werden“, sagte Anja Schreier anerkennend.
30 Kurse zur Auswahl
Auf 30 Kurse – vom Filzen oder Töpfern, über’s Theaterspielen bis hin zum Waldbaden – ist das Angebot der FRAKIMA (FRAu, KInd, MAnn) angewachsen. Um die Räume an der Breitscheidstraße 43a direkt am Kulturhof optimal auszulasten und den verschiedenen zeitlichen und inhaltlichen Ansprüchen gerecht zu werden, gibt es Vormittags-, Nachmittags- und Abendkurse.
„Die Vormittagsangebote ab 9.30 Uhr werden von den Senioren stark nachgefragt, während nachmittags ab 15.30 Uhr und abends ab 18 Uhr Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum künstlerisch Tätigsein zu uns kommen“, sagt Anja Schreier.
Zu den gefragtesten Werkstätten zählen Töpfern und Keramik. „Da haben wir mit sechs Kursen unsere Kapazitätsgrenze erreicht“, so die Kulturwissenschaftlerin.
Auch Bewegungsangebote wie sanfte Gymnastik, Pilates oder Tanz stehen hoch im Kurs. Hierfür nutzt die FRAKIMA den Treff 23 gleich nebenan auf dem Kulturhof, um die Raumsituation im Haupthaus an der Breitscheidstraße 43a zu entspannen.
Anja Schreier freut sich, dass sich die FRAKIMA-Werkstatt seit Jahren auf beständige, professionelle, multikulturelle Kursleiter verlassen kann, die auf Honorarbasis die vielfältigen Angebote ermöglichen. Aber auch die Teilnehmer halten „ihren“ Kursen die Treue, so dass für die gefragten Dinge Wartelisten für Nachrücker existieren.
Arbeitsergebnisse werden regelmäßig präsentiert
Neben den vielen Inhouse-Kursen präsentiert sich die FRAKIMA-Werkstatt regelmäßig der Stadtgesellschaft: zum Beispiel mit Ausstellungen im Kantorhaus aus den Malerei-, Grafik-, Keramik- und Plastikkursen, mit Theateraufführungen, mit ihren Acts und Mitmach-Angeboten während des Hussitenfests und auch außerhalb Bernaus und im europäischen Kulturaustausch.
Die Bernauerinnen und Bernauer können weiterhin gespannt sein, was die umtriebige Leiterin der FRAKIMA in Zukunft für Ideen umsetzt, um die kulturellen Angebote der Stadt zu bereichern, die Menschen in Bewegung zu halten und für aktuelle Themen zu sensibilisieren.