Die Fraktion BVB / FREIE WÄHLER im Kreistag Barnim stellt den Antrag, dass der Landkreis prüfen soll, das Kloster Chorin als Eigenbetrieb ab 1.1.2024 zu übernehmen, damit das das Kloster als bedeutende Kulturstätte für den Barnim erhalten bleibt.
Im Jahr 2022 und Anfang 2023 fanden Verhandlungen zwischen der kleinen Gemeinde Chorin und der Brandenburger Landesregierung über die weitere finanzielle Unterstützung für die Klosteranlage für die kommenden Jahre statt. Diese Verhandlungen führten zu keinem Erfolg obwohl Finanzministerin Lange zuvor in Aussicht gestellt hatte, dass es am Geld nicht scheitern solle und mehr Mittel für den Verlustausgleich bereitstellen könnte. In einer Sitzung Anfang des Jahres forderte die Gemeindevertretung Chorin den Amtsdirektor von Britz-Chorin-Oderberg auf, den Eigenbetrieb der Klosteranlage zum Ende des Jahres aufzulösen. Damit einhergehend würden auch die 10 Angestellten des Eigenbetriebs entlassen werden müssen.
Ein landesweit derart wichtiges Kulturgut, das weit über den Landkreis Barnim hinaus als Leuchtturm im Denkmalschutz und Kulturbereich bekannt ist, steht nun nach vielen Jahren intensiver Arbeit vor dem Aus. Péter Vida, Mitglied der Kreistagsfraktion BVB / FREIE WÄHLER und Fraktionsvorsitzender der Landtagsfraktion zur Situation: „Es liegen zwei unstrittige Tatsachen vor: Zum einen ist das Kloster Chorin eine überregional bekannte und bedeutende Kulturstätte, zum anderen kann die Gemeinde Chorin naturgemäß nicht mit der Finanzierung der Klosteranlage alleingelassen werden.“
Großspurige Ankündigungen der Landesregierung, sie würde mehr finanzielle Mittel zum Ausgleich an Verlusten bereitstellen, erwiesen sich bislang als gegenstandslos. Der Eigenbetrieb schilderte auf Einladung des Ausschussvorsitzenden Sven Weller (BVB / FREIE WÄHLER) im kreislichen Ausschuss für Bildung und Kultur in seiner Sitzung am 25. Mai im Kloster Chorin direkt vor Ort nochmals die dringliche Lage.
Die Kreistagsfraktion BVB / FREIE WÄHLER nimmt aus diesem Grund den Landkreis Barnim und die Politik nun in die Pflicht: Mithilfe eines Antrags fordert BVB / FREIE WÄHLER, dass die Kreisverwaltung zunächst prüft und vorbereitet, die Klosteranlage Chorin als Eigenbetrieb von der Gemeinde Chorin zu übernehmen bzw. einen solchen selbst ab dem 1.1.2024 zu gründen und Verhandlungen mit der Landesregierung zur langfristigen Sicherung und Übernahme der Verluste eines solchen Eigenbetriebs aufzunehmen.
Hierzu Péter Vida: „Der Landkreis kann die Klosteranlage als Eigenbetrieb leistungsstark sichern. Er steht nicht wie die kleine 2.000-Seelen-Gemeinde Chorin vor einem möglichen Haushaltssicherungskonzept. Auch kann er bis zu einem Jahresabschluss Verluste mit seinem Haushalt besser abfangen, bevor diese vom Land ausgeglichen werden. Dazu muss er die Landesregierung beim Wort nehmen, dass sie die finanziellen Verluste des Eigenbetriebs vollständig ausgleicht. Das jedoch weder das Land noch wir als Kreistag gar nichts machen, ist für das Kloster Chorin mit all seiner Bedeutung für uns und unsere Menschen im Barnim keine tragbare Option. Wir müssen jetzt politisch Verantwortung übernehmen! “
Lesen Sie den Antrag hier: