In Klosterfelde herrscht derzeit eine rege wie kontroverse Diskussion zur möglichen Entstehung eines Übergangswohnheimes für Geflüchtete – ähnlich war das in anderen Orten, in denen in der Vergangenheit Einrichtungen für Geflüchtete entstanden sind. Es ist legitim, dass Bürger*innen in diesem Kontext ihre Sorgen und Nöte zu der seit Langem unzureichenden Infrastruktur benennen.
Diese Sorgen nehmen wir ernst und setzen uns mit anderen Kommunalpolitiker*innen seit Jahren dafür ein, dass diese Probleme gelöst werden. Und ja, das kann ermüdend sein und könnte gern schneller gehen.
Zu bedenken ist allerdings, dass 350 geplante neue Wohnungen auf dem ehemaligen Inova-Gelände die derzeitige Infrastruktur deutlich mehr belasten werden, als 79 schutzbedürftige geflüchtete Menschen.
Wir widersprechen an dieser Stelle ganz klar der Aussage, dass der Ortsbeirat das Problem in den Menschen aus anderen Ländern sieht und erwarten von einem Ortsvorsteher, dass er sich neutral und ausgleichend verhält. Das ist leider nicht der Fall.
Wird man von anderen in eine rechte Ecke gestellt, oder stellt man sich dort selbst hin, wenn man sich nicht von rechtsextremen Gedanken und Strukturen distanziert? Diese Frage beantwortet sich möglicherweise jeder anders. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus waren in der Einwohnerversammlung am 17. Januar deutlich im Raum zu spüren. Und: Mitglieder der Barnimer Freundschaft und Vertreter des compakt Magazins sind nicht einfach nur besorgte Bürger.
Fremdenfeindlichkeit und Rassismus eine klare Absage zu erteilen, ist vielleicht auch viel weniger eine Frage von „rechts“ oder „links“, als vielmehr von Anständigkeit, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe. Allen Bürger*innen, die sich gemeldet und ihre Hilfe angeboten haben unseren herzlichen Dank. Gern können Sie uns mit Ihren Fragen und Sorgen ansprechen.
Ortsbeirätinnen Isabelle Czok-Alm (LINKE)
und Erika Streiter (B90/ Die Grünen)