Bernau: Eine knappe Woche verweilte die 27-köpfige Delegation aus Malawi in Bernau. Der Höhepunkt ihres Aufenthaltes bildete der Fackellauf. Denn zu Olympia gehört traditionell auch ein Fackellauf mit olympischem Feuer. „The Flame of Hope“ wurde am 8. Juni in Athen im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im 1888 eingeweihten historischen Gebäude Zappeion Megaron entzündet. Panketal erreichte sie am 14. Juni gegen 13 Uhr und Bernau eine halbe Stunde später.
Der Fackellauf, kurz LETR (Law Enforcement Torch Run), ist eine Kampagne von Polizeibeamten zugunsten der Special Olympics, die ihren Ursprung 1981 in Wichita, Kansas (USA), hatte. Im Verlauf der Fackelläufe sammeln die Polizeibeamten Geld für ihre jeweiligen Special Olympics Landesverbände. Der Lauf ist die größte weltweite Basis-Spendenbewegung für die Special Olympics. 100 Polizisten, Bernauer Athleten, Vereins- und Verwaltungsvertreter nahmen an dem symbolischen Spendenlauf teil, der für drei Tage von Mittwoch an durch die 16 Host Towns in Brandenburg führte.
Mit einem besonders stolzen Lächeln nahmen Jeremy Schulz und Paul Dietrich am Lauf Teil. Die Schüler der Bernauer Robinsonschule waren ausgewählt und durften sogar „The Flame of Hope“ kurz tragen. „Eigentlich wollte ich an den Special Olympics teilnehmen“, erzählt Jerry. Die Teilnahme am Fackellauf war für den 15-Jährigen aber ein toller Ersatz.
Die 100 Fackelläufer zeigten sich besonders von den Kindern des Hortes Am Kirschgarten begeistert. Die Hortgruppe um Leiterin Ines Gritzka und Erzieherin Jana Herrmann traten als Trommelgruppe auf und feuerten die Benefiz-Sportler mit viel Rhythmus an. Auf dem Marktplatz von Bernau fand die feierliche Begrüßung statt und den Gästen des Events wurden die Hintergründe zum Sportevent und speziell zum Fackellauf nähergebracht.

Von der örtlichen Polizei sprach Sven Grosche als stellvertretender Leiter des Führungs- und Revierdienstes. Er übergab als Gastgeschenk ein Polizei-Patch mit Landeswappen sowie eine Ehrenmedaille des Landes Brandenburg. „Die Idee hinter dem Fackellauf ist einfach klasse. Von der Polizei des Landes Brandenburg durften 5 Läuferinnen und Läufer am kompletten Fackellauf teilnehmen. Aus dem Polizeipräsidium Barnim läuft Dajana Rex-Thon als eine der Fünf mit, was für uns eine große Ehre ist“, so Sven Grosche.
Für die Stadt Bernau begrüßte Yvonne Dankert-Schmidt:
„Für uns ist die Teilnahme eine Ehre, aber auch Selbstverständlichkeit. Denn wir als Stadt wollen, dass alle Menschen am täglichen Leben teilhaben können. Egal, welche Einschränkungen sie haben. Das ist die Hauptbotschaft der Special Olympic World Games, die wir nur unterstreichen können.“
Die vielen Läufer verließen nach einer guten Stunde Bernau und reisten weiter ins nächste Host Town. Im Anschluss konnten die Gäste dieses Ereignis sportliche Angebote auf dem Marktplatz ausprobieren.
Einen Tag später hieß es für die Delegation aus Malawi Abschied nehmen von Bernau. In einer Stadtführung erfuhren die Athletinnen und Athleten Wissenswertes über die Geschichte Bernaus. Beim gemeinsamen Abschiedsessen bedankten sich die Gäste: „Als wir hier ankamen, hatten wir ein wenig Sorge, was uns erwartet. Aber wir wurden so herzlich hier aufgenommen. Wir würden am liebsten hierbleiben“, sagte die Delegationsleiterin Enid Mauluka.