Trotz des viel beschworenen Paradigmenwechsels des Bürgermeisters folgen seinen Worten Taten, die viele Menschen zweifeln lassen. Gut 3.000 neue Wohnungen möchte das Rathaus genehmigen und von privaten Investoren in den nächsten Jahren bauen lassen. Hier gilt es maßvoll zu entscheiden, gelegentlich innezuhalten und mit den und für die Bernauerinnen und Bernauer zu gestalten. Wenn Investoren und Bürgermeister Projekte zur Entscheidung vorlegen, die zum Teil um ein Drittel mehr Bebauung vorsehen, als Öffentlichkeit und den gewählten Volksvertretern vorher bekannt, dann ist Veränderung nicht Verhinderung sondern Verantwortung, damit Bernau auch für unsere Kinder und Enkel liebens- und lebenswerte Heimat bleibt. Für uns ist deshalb eins unabdingbar. Wir brauchen Klarheit, wie wir Bernau für die Verkehre von Morgen zukunftsfest machen. Ein Verkehrskonzept für Bernau muss den Nahverkehr und das Fahrrad fördern, ohne das Auto und seine Nutzung zu verdammen. Wir müssen Raum schaffen für Elektromobilität, Car-Sharingprojekte und die Voraussetzungen für die Wasserstoffantriebe als Motorisierung der Zukunft. Und wir wollen bei diesen Entscheidungen die Menschen beteiligen, einbinden und mitnehmen. Wir akzeptieren, dass veränderter Verkehr in Bernau uns allen Belastungen auferlegen wird. Darüber wollen wir im neuen Jahr mit Ihnen, den Bernauerinnen und Bernauern in den Austausch eintreten und diskutieren, denn Bernau braucht nicht nur große Feste und Prestigeobjekte, sondern einen Plan für die Zukunft unserer Stadt.
Vor wenigen Wochen haben die Bürger von Falkensee mit fast zwei Drittel Ja gesagt zu einer Schwimmhalle. Eine Entscheidung, die Lebensqualität schafft, Gesundheitsvorsorge fördert und die einem aktiven Vereinsleben für Jung und Alt Raum und Entwicklung eröffnet. Ein Projekt, dass die Stadt stemmen kann und will und vor allem ein Projekt, über das nicht der Bürgermeister allein entschieden hat. Bürger an der Gestaltung ihrer Stadt mitwirken und entscheiden zu lassen, kann auch für Bernau wieder eine neue Qualität sein. Realistische Zahlen, lebensnahe Bewertungen und eine ergebnisoffene Diskussion braucht es, um das Für und Wider einer Schwimmhalle für Bernau zu beraten. Sind die Sommer-Strandbäder und nahen Seen ausreichende Alternative, um ein Schwimmbad zu verneinen? Sollen unsere Kinder nach Eberswalde, Oranienburg oder Buch fahren, um Schwimmen zu lernen? Und kann Vereinssport oder Seniorenschwimmen in einem privaten Schwimmbecken mit lediglich vier Bahnen seinen Platz finden? Was ist uns Investition in Freizeitmöglichkeiten und Lebensqualität in unserer Stadt wert? Wir wollen in 2021 einen Prozess starten, der diese Fragen aufgreift und einen Dialog mit der Bevölkerung einläutet.
Wie geht es weiter mit den neuen Wohngebieten Am Venusbogen oder der Schwanebecker Chaussee, wie wird das Verkehrskonzept für Bernau 2030 aussehen und wie viel Schwimmhalle wollen wir für Bernau? Gemeinsam mit Ihnen wollen wir das in 2021 entscheiden. Seien Sie dazu gerne eingeladen und bringen Sie sich bitte mit ein.
Herzlichst, Ihre CDU-Fraktion Bernau